piwik no script img

Personalräte contra McKinsey

■ Privatisierungen machen angeblich alles teurer

Entlassungen, höhere Gebühren, schlechtere Qualität und obendrein kein Einspareffekt – das befürchten die Personalräte aus der Baubehörde und der Oberfinanzdirektion (OFD), wenn der Senat am kommenden Dienstag weitere Empfehlungen aus dem McKinsey-Gutachten absegnet. Damit sollen in der OFD, beim Bremer Hochbaumanagement (BreHoch) und beim Bauamt Bremen-Nord neue Strukturen eingeführt werden. Zum einen ist eine Steuerungseinheit „Bau-Management“ geplant. Zudem soll ein „Bremer Baubetrieb“ als Eigenbetrieb operieren und die Planungs-Aufgaben umsetzen.

Laut BreHoch-Personalrat ist dies jedoch „völlig überflüssig“. Bereits seit fünf Jahren werde kosten- sowie leistungstransparent und vor allem mit Gewinn gearbeitet. Zudem habe der Senat niemals nachgewiesen, daß die geplante Struktur günstiger sei. „Die ist allenfalls billiger, weil die Qualität zurückgeschraubt wird“, hieß es weiter. Zudem bemängelten die Interessenvertreter, daß staatliche Aufgaben teilweise gar nicht an private Unternehmen abgegeben werden dürften – so etwa Genehmigungsverfahren.

Insgesamt befürchten die Personalräte eine Halbierung der jetzigen Belegschaft. Das wären etwa 150 Stellen. Zusätzlich stehen auch im Gebäudemanagement die Jobs von 750 Reinigungskräften auf dem Spiel, sagen die Personalräte.

Ein zweiter Aspekt sind Zusatzkosten, die durch die neuen Strukturen entstehen. So werden bis 1999 für die neue Gesellschaft „Bau-Management“ eine Million Mark Mehrwertsteuer, Gehälter für zwei Geschäftsführer und weitere Umsetzungskosten in Millionenhöhe fällig, beteuern die Arbeitnehmervertreter. Insgesamt handele es sich um zehn Millionen Mark, die für die Personalräte „rausgeschmissenes Geld sind“. Sie fordern darum erneute Verhandlungen, bevor die McKinsey-Vorschläge abgesegnet werden. Aus der Baubehörde war zu den Streitigkeiten gestern keine Stellungnahme zu erhalten. Jeti

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen