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Chronik

Als Geburtsstunde der RAF gilt die Befreiung Andreas Baaders am 14. Mai 1970 durch Ulrike Meinhof und andere. Baader saß wegen Kaufhausbrandstiftung in U-Haft.

Am 22. Mai 1970 erscheint die erste Erklärung der Rote Armee Fraktion: „Die Rote Armee aufbauen.“ Im April 1971 folgt „Das Konzept Stadtguerilla“.

1972 beginnt die RAF ihre Mai-Offensive gegen Einrichtungen der US-Armee in Deutschland und den Springer-Konzern. Im Sommer werden Andreas Baader, Holger Meins, Jan-Carl Raspe, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Irmgard Möller verhaftet.

Anfang 1973 fordern RAF-Gefangene mit einem ersten Hungerstreik das Ende der Isolationshaft. Im dritten Hungerstreik stirbt am 9. November 1974 Holger Meins.

Am 24. April 1975 besetzt das Kommando Holger Meins die deutsche Botschaft in Stockholm, nimmt zwölf Geiseln und verlangt die Freilassung von 26 Gefangenen. Zwei Botschaftsangehörige werden erschossen. Bei der Botschaftsstürmung kommt es zu einer Explosion. Das RAF- Mitglied Ulrich Wessel stirbt dabei. Siegfried Hausner wird schwer verletzt und stirbt nach seiner Auslieferung.

Am 9. Mai 1976 wird Ulrike Meinhof in Stammheim erhängt aufgefunden.

Am 7. April 1977 werden Generalbundesanwalt Siegfried Buback und zwei Begleiter, am 30. Juli der Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto bei einem Entführungsversuch erschossen. Am 5. September entführt das Kommando Siegfried Hausner Hanns-Martin Schleyer und ermordet seine drei Begleiter. Das Kommando fordert die Freilassung von elf Gefangenen. Am 13. Oktober wird die Lufthansa- Maschine Landshut mit deutschen Urlaubern entführt. Das palästinensische Kommando Matyr Halimeh fordert ebenfalls die Freilassung der RAF-Gefangenen. Am 17. Oktober befreit die Sondereinheit GSG 9 des Bundesgrenzschutz auf dem Flughafen von Mogadischu die Geiseln. Am 18. Oktober werden Andreas Baader und Gudrun Ensslin tot in ihren Stammheimer Zellen gefunden, Jan- Carl Raspe liegt im Sterben. Irmgard Möller ist durch Messerstiche schwerverletzt. Am 19. Oktober findet die Polizei Hanns-Martin Schleyer erschossen im Kofferraum eines Pkw in Mühlhausen.

Im Juni 1979 scheitert ein Anschlag auf Nato- General Alexander Haig. Im September Attentat auf den US-Armeeoberbefehlshaber in Europa, General Frederick Kroesen.

Im Mai 1982 erklärt sich die RAF erstmals seit zehn Jahren wieder mit einem theoretischen Papier: Guerilla, Widerstand und antiimperialistische Front.

Am 1. Februar 1985 Mord an dem MTU-Vorstandsvorsitzenden Ernst Zimmermann. Am 8. August greift die RAF den US-Stützpunkt auf dem Frankfurter Flughafen an. Zwei Personen sterben, 23 werden verletzt. Die RAF hatte zuvor den US-Soldaten Edward Pimenthal ermordet, um mit seiner ID-Card Einlaß auf den Stützpunkt zu bekommen.

Am 9. Juli 1986 Attentat auf den Siemens- Vorstand Karl Heinz Beckurts und dessen Fahrer. Am 10. Oktober wird Ministerialdirektor Gerold von Braunmühl erschossen.

Mit einer Autobombe tötet ein RAF-Kommando am 30. November 1989 den Deutsche- Bank-Chef Alfred Herrhausen.

Im April 1991 wird der Treuhandvorsitzende Detlev Karsten Rohwedder vom Kommando Ulrich Wessel erschossen.

Im April, Juni und August 1992 erklärt die RAF den Verzicht auf tödliche Aktionen. Die Auflösung der RAF folgt im März 1998.

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