piwik no script img

SPD-Ikone soll Dresden Profil geben

■ „Ein bedeutender Sohn der Stadt“: Dresden enthüllte Denkmal des ehemaligen SPD-Bundestagsfraktionschefs Herbert Wehner

Leipzig (taz) – Es war für den sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf „selbstverständlich“, daß er am Donnerstag zur Einweihung eines Denkmals für Herbert Wehner in seine Geburtsstadt Dresden kam. Die Lokalzeitungen feierten den legendären SPD-Frontmann im Vorfeld als „einen der bedeutendsten Söhne der Stadt“. Am Nachmittag wurde die Metallplatte mit dem markanten Profil des Pfeifenrauchers Wehner enthüllt, ein Hauch von Geschichte wehte über den Schulhof der 20. Grundschule im Stadtteil Striesen.

„Der Denkmalort wurde gewählt, weil Herbert Wehner, als er mit seiner Frau Greta im Jahre 1985 Dresden besuchte, sich daran erinnert hat, auf dem Sportplatz Fußball gespielt zu haben“, so Christoph Meyer vom SPD-nahen Herbert-Wehner-Bildungswerk. Ganz in der Nähe stand bis zur Zerstörung bei einem Bombenangriff 1945 das Geburtshaus Wehners. 1906 wurde der spätere Chef der SPD-Bundestagsfraktion als Sohn eines Schuhmachers geboren, mit 21 Jahren trat er in die KPD ein. 1929 wurde er Landtagsabgeordneter in Sachsen, dann stellvertretender Politischer Sekretär der Landes-KPD.

1937 ging Wehner nach Moskau ins Exil, wurde dann 1946 Mitglied der SPD, Bundestagsabgeordneter und war von 1966 bis 1969 Minister für Gesamtdeutsche Fragen. Intensiv pflegt die sächsische SPD Wehners Andenken, versucht so, ihre historischen Wurzeln zu stärken. 1996 zog Wehners Witwe Greta 72jährig von Bonn nach Dresden um. Bei den Landesparteitagen sitzt sie stets in der ersten Reihe, Freunde nennen sie die „Seele der sächsischen SPD“. Toralf Staud

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen