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Männerrunde bei Metall: Händeschütteln für die Zukunft

■ Spitzengespräch zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft: Verhandlungsrunden sollen Streikgefahr bannen

Berlin (taz) – Man spricht wieder miteinander, und das allein ist ein Signal, das entsprechend gewürdigt wird. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt lobte gestern das jüngste Spitzentreffen in der Metall- und Elektroindustrie als „Beleg für die Überlebensfähigkeit des deutschen Tarifsystems“. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die IG Metall hätten demonstriert, daß sie den Flächentarifvertrag zukunftsfähig gestalten und damit Arbeitsplätze schaffen wollten, so Hundt. Die Tarifparteien seien „die treibende Reformkraft in Deutschland“.

IG-Metall-Chef Klaus Zwickel, Vize Walter Riester und Gesamtmetall-Präsident Werner Stumpfe hatten sich nach langer Funkstille am Dienstag in Sulzbach getroffen. Die Themen: Euro-Tarifverträge, die Beschäftigungsentwicklung. Lohnpolitik wurde ausgeklammert, Tarifverhandlungen stehen erst 1999 an. Das Treffen symbolisierte vor allem, daß sich die Tarifparteien um Konsens bemühen wollen. Damit sei die Metallbranche „Vorreiter“, so Riester. Gern zitieren die Verhandlungspartner das „niederländische Modell“ aus Lohnzurückhaltung und der Vermeidung von Arbeitskämpfen: „Dieses Modell entspricht unseren deutschen Konsensvorstellungen am besten“, sagte er im taz-Interview. Mit Walter Riester saß Gesamtmetall-Chef Stumpfe dabei möglicherweise schon der künftige Arbeitsminister gegenüber. Stumpfe setzt vor allen Dingen auf eine Erhöhung der Teilzeitarbeit: „Wir müssen vermitteln, daß der Teilzeitbeschäftigte nicht ein Beschäftigter minderen Ranges ist.“ BD/roga

Tagesthema Seite 3

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