: Unterm Strich
Der spanische Maler und Graphiker Antonio Saura ist tot. Im Alter von 67 Jahren erlag er am Mittwoch abend in einem Krankenhaus seiner Heimatstadt Cuenca (Mittelspanien) den Folgen einer langen Blutkrankheit. Saura galt als einer der größten zeitgenössischen Maler Spaniens. Seine vorwiegend in Schwarz, Weiß, Grau und Ocker entstandenen abstrakten Gemälde hatten in letzter Zeit international auf Auktionen Rekordpreise erzielt.
Der am 22. September 1930 in Huesca (Nordspanien) geborene Künstler war der Bruder des renommierten Regisseurs Carlos Saura, der mit Filmen wie „Carmen“ oder „Bluthochzeit“ Weltruhm erlangte. Sauras Leben war gekennzeichnet von schweren Krankheiten, die ihn immer wieder zu künstlerischen Pausen zwangen. Bereits im Alter von 13 Jahren fesselte ihn eine Tuberkulose fünf Jahre lang fast bewegungslos ans Krankenbett. Das Malen brachte sich Saura selbst bei. Während der Franco-Diktatur (1939–1975) lebte er einige Jahre im französischen Exil und schloß sich dort den Surrealisten an. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen die „Imaginären Porträts“ von Vorbildern wie Goya und Picasso (1962/63) oder die 133 Bilder umfassende Illustration des „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes (1988).
Der Opernsänger Hermann Prey ist in der Nacht zum Donnerstag gestorben. Wie das Managerbüro des Künstlers bekanntgab, erlag Prey in seinem Haus in Krailling bei München vermutlich einem Herzanfall. Der gebürtige Berliner, der schon als Zehnjähriger im Mozart-Chor sang, begann seine Karriere 1952 am Staatstheater Wiesbaden. Später sang der Bariton an der Bayerischen Staatsoper in München, an der Metropolitan Opera in New York sowie unter anderem bei den Festspielen in Bayreuth, Dresden und London. Später rief der Sänger die „Schubertiade“ in Hohenems in Vorarlberg ins Leben und leitete sie von 1976 bis 1981. Auch die herbstlichen Musiktage in Bad Urach wurden von ihm initiiert. Als Regisseur debütierte Prey 1988 bei den Salzburger Mozart-Wochen mit einer Inszenierung der „Hochzeit des Figaro“. Besonders betroffen über das Ableben des Sängers zeigte sich Hans Zehetmaier: „Sein plötzlicher Tod erfüllt die Musikliebhaber in der ganzen Welt mit großer Trauer“, heißt es in einer Erklärung des bayerischen Kultusministers.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen