■ Die Anderen: "The Observer" (London) schreibt über die amerikanischen Raketenangriffe / "La Stampa" (Turin) schreibt zum gleichen Thema
„The Observer“ (London) schreibt über die amerikanischen Raketenangriffe: Weltlich orientierte Muslime, die gegen den Fundamentalismus kämpfen, sind erschüttert. Proislamische Gruppen, die erschrocken waren, weil man ihnen Komplizenschaft mit dem Massaker an Afrikanern unterstellt, freuen sich. Die schnelle gewaltsame Reaktion zeigt, daß die USA die Gründe für den islamischen Antiamerikanismus noch nicht begriffen haben. Solange die USA nicht Israel zur Annahme legitimer Forderungen der Palästinenser drängen und solange sie nicht erkennen, daß die Anwesenheit von US-Soldaten in Saudi-Arabien als Beleidigung empfunden wird, dreht sich die Spirale von Angriffen und Vergeltung weiter.
„La Stampa“ (Turin) schreibt zum gleichen Thema: Ussama Bin Laden steht für das Bedürfnis Amerikas, einen persönlichen Feind zu haben, einen Bösen, den es zu bekämpfen gilt, und den man nicht schlagen kann. Vor ihm waren es Fidel Castro, Gaddafi, Chomeini, Saddam Hussein. Die Vereinigten Staaten haben den Weltkrieg gewonnen, aber sie verlieren regelmäßig die Schlachten gegen einen einzelnen Mann. Sie brauchen diese Verkörperung des Feindes, diese Schaffung einer negativen Ikone, die das Erbe aller Bösen aus Wild-West-Filmen und Bildstreifenromanen antritt. Und sie brauchen auch sein Überleben, damit der Schrecken bleibt und die Fortsetzungsfolge programmiert werden kann.
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