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Bilanz eines Wochenendes

■ Rechtsradikale als Opfer und Täter: Während ein Infostand der "Republikaner" überfallen und eine NPD-Demo mit Flaschen beworfen wurde, verletzten Skinheads unter anderem 20 Polizisten

Hamburg (dpa) – Bei mehreren Veranstaltungen von Rechtsradikalen ist es am Wochenende zu Ausschreitungen mit zahlreichen Verletzten gekommen. Die Polizei nahm in Göppingen, in Nürnberg, im brandenburgischen Hirschfeld und in Münster Dutzende Randalierer vorübergehend fest.

Ein Gruppe von Vermummten ist am Samstag mittag in der Innenstadt von Münster über einen Informationsstand der rechtsextremen „Republikaner“ hergefallen. Sie warfen Eier und versprühten Reizgas. Durch das Reizgas seien zwei Menschen leicht verletzt worden, hieß es. Einer der etwa zehn Randalierer, die mit Kapuzen und grau-schwarzen Tüchern vermummt waren, wurde bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Die anderen entkamen unerkannt.

In Göppingen protestierten am Samstag etwa 1.000 Menschen gegen eine Demonstration von 120 NPD-Anhängern. Während eines Marsches der Rechtsradikalen durch die Innenstadt, der von einigen hundert Gegnern begleitet wurde, hagelten Flaschen, Dosen, Eier und Steine auf NPD-Sympathisanten und Polizisten. Die Polizei nahm 28 Personen vorläufig fest, fünf Menschen – darunter ein Beamter – wurden verletzt. Die Stadt Göppingen hatte die NPD- Demonstration verboten, das Stuttgarter Verwaltungsgericht hob das Verbot allerdings auf.

Nach einer NPD-Wahlveranstaltung in Nürnberg nahm die Polizei 36 Skinheads und fünf Punks vorübergehend in Gewahrsam. Die beiden Gruppen hätten sich in der Nacht zum Sonntag zu einer Massenschlägerei verabredet, berichtete ein Polizeisprecher. Zuvor waren bereits während der NPD- Veranstaltung sieben Männer von Beamten festgehalten worden. Bei Kontrollen hatten sie den NPD- Anhängern eine Gaspistole, ein Messer, Tränengas sowie einen Ring mit SS-Runen abgenommen.

Zu schweren Ausschreitungen kam es am Samstag abend bei der Auflösung eines Skinhead-Konzerts in Hirschfeld in Brandenburg. Rund 200 Rechte skandierten „Heil Hitler“ und „Sieg Heil!“, obwohl die Ordnungsbehörde die Veranstaltung verboten hatte. Beamte wurden beim Eintreffen mit Biergläsern, Flaschen und anderen Gegenständen beworfen. 20 von ihnen seien dabei verletzt, 65 Skins festgenommen worden.

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