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Randale in Indonesien

■ Proteste gegen Präsident Habibie. Anlaß sind drastisch gestiegene Lebensmittelpreise

Bangkok (taz) – Indonesien ist nach wenigen Wochen relativer Ruhe wieder Schauplatz von Demonstrationen und Plünderungen.

In der Stadt Kebumen (Zentraljava) plünderten gestern Hunderte Menschen Geschäfte chinesischstämmiger Kaufleute, nachdem bereits am Tag zuvor über zwanzig Läden in Flammen aufgegangen waren. Gegen die chinesische Minderheit, die den Handel dominiert und von vielen Indonesiern für die schwere Wirtschaftskrise verantwortlich gemacht wird, wüteten auch in anderen Teilen des Landes aufgebrachte Menschen.

Auslöser der Unruhen sind vor allem die drastisch steigenden Preise für Grundnahrungsmittel: Obwohl der Internationale Währungsfonds (IWF) in den letzten Monaten die Reispreise mit 1,4 Milliarden US-Dollar subventionierte, können sich immer weniger Menschen eine tägliche Mahlzeit erlauben. 70 der 202 Millionen Indonesier leben in tiefer Armut.

Justizminister Muladi drohte gestern Spekulanten, die Reis und wichtige Lebensmittel horten, mit der Todesstrafe.

„Nieder mit den Preisen! Nieder mit Habibie!“ forderten gestern auch die StudentInnen in der Hauptstadt Jakarta. Die Hochschüler von 37 Instituten sammelten sich in der katholischen Atmajaya-Universität, um vor dem Parlament gegen die Wirtschaftspolitik von Präsident Habibie zu protestieren. Vor der Volksvertretung waren allerdings von der Regierung starke Sicherheitskräfte in Stellung gebracht worden. Sie hatten schon in der Nacht zum Dienstag gewaltsam die größte Studentendemonstration seit dem Sturz des früheren Diktators Suharto Mitte Mai aufgelöst li

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