: Ärger um SFB-Zukunft
■ CDU sträubt sich gegen Fusion von SFB und ORB. Grüne sehen darin die einzige Chance
Vorschläge zum ARD-Finanzausgleichs haben einen Streit um die Zukunft des Sender Freies Berlin entfacht. Geld aus dem Finanzausgleich an den SFB müsse weiter fließen, verlangte der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU). Die Absicht, den SFB vom Finanzausgleich auszuschließen, sei ein „Schlag gegen die Hauptstadt“, erklärte CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky.
Die Intendanten der großen ARD-Sender haben am Dienstag vorgeschlagen, daß der SFB nach 2000 nichts mehr aus dem Finanzausgleich bekommt. Allerdings wird über diesen Vorstoß noch verhandelt, da die ARD einstimmig zu einer Lösung kommen und diese den Ministerpräsidenten der Länder präsentieren will. Ebenfalls am Dienstag hatte der ORB- Intendant Hansjürgen Rosenbauer zum wiederholten Mal eine ORB/SFB-Fusion gefordert. Eine gemeinsame Anstalt würde nach den Vorstellungen Rosenbauers vier bis fünf statt bisher acht Radio- und nur ein statt bisher zwei Dritte Programme betreiben.
Dagegen lehnte Landowsky eine Fusion ab. Die Berliner brauchten ein eigenständiges TV- Programm. „Kooperation ja; Fusion nein“, sagte auch Diepgen- Sprecher Michael-Andreas Butz. Natürlicher Gesprächspartner sei der MDR. Butz geht davon aus, daß der SFB Gespräche mit dem MDR führen wird. Indes nannten die Grünen eine ORB/SFB-Fusion die „einzige Möglichkeit“ zu verhindern, „daß der SFB zum Sender zweiter Klasse verkommt“. Der Senat solle Verhandlungen mit Brandenburg vorbereiten. löw/ADN Bericht Seite 18
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