piwik no script img

■ SurfbrettLinks zum Wahlabend: Testfall fürs Internet

Was taugt das Internet als schnelles Nachrichtenmedium? Ist es genauso schnell wie Funk und Fernsehen, wenn es um die aktuelle Berichterstattung geht? Das kann man an diesem Wochenende überprüfen, wenn in Deutschland ein neues Parlament gewählt wird. Werden die politischen WWW-Sites auch am Wahlsonntag regelmäßig auf den neuesten Stadt gebracht werden? Mit den folgenden Links kann man es ausprobieren.

Wer nach Wahlprognosen sucht, kann beim MDR beginnen: dort findet man die Ergebnisse der letzten Sonntagsfrage „Wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre...“ (http://www.mdr.de/mdr_akt/ wahlen.htm). Wer wissen will wie die Wahlergebnisse in der Vergangenheit aussahen, begibt sich zum „Wahlatlas“ http://www.wahlatlas.de der Friedrich-Ebert- Stiftung, wo man nach Bundesland sortiert die Wahlergebnisse seit 1949 abrufen kann. Umfangreiche Wahlanalysen findet man bei Infratest dimap (http://www.infratest.de/indi/),die für die ARD und 15 deutsche Tageszeitungen Umfragen machen.

Wer noch mehr Zahlen braucht, sollte mal beim Statistischen Bundesamt (http://www.statistik-bund.de/wahlen/) vorbeisurfen. Die aktuellen Ergebnisse und Hochrechungen sollen sich am Wochenende dort ebenfalls finden – nach Bundesländern sortiert.

Überraschend ausführliches und gut aufbereitetes Zahlenmaterial finden sich ausgerechnet auf einem amerikanischen Server: beim American Institute for Contemporary German Studies(http:// www.jhu.edu/aicgsdoc/wahlen/election.htm) der John Hopkins University, die in Zusammenarbeit mit der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen eine exzellente Site aufgebaut haben.

Sehenswert sind auch einige der WWW-Angebote, die eigens für die Bundestagswahl einen Server aufgebaut haben – wie zum Beispiel Wahlkampf98(http:// www.wahlkampf98.de), die eine gute Übersichtssite zum Wahlkampf zusammengestellt haben. Außerdem bieten sie am Wahlabend zusammen mit der ARD (http://www.ard.de) die Möglichkeit, online den Dateneingang der regionalen Hochrechnungen mitzuverfolgen – laut Wahlkampf98 noch bevor sie bei der ARD über den Sendern gehen.

Wer noch schnell ein bißchen Wahlkampffiieber simulieren will, geht zu Wahlstreet (http:// www.wahlstreet.de). Auf der Site, die vom Berliner Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de) und der Zeit (http://www.zeit.de) angeboten wird, kann man wie an der Börse Geld auf die Parteien setzten. Eine gute Übersicht über die aktuellen Meldungen zur Wahl findet man bei Reuters (http:// www.wahl98.reuters.de)

Unter „Kurioses“ abzuhaken ist wohl der sogenannte „Personality Server“ von der Initiative „Schroeder98.de“ (http://www.schroeder98.de/), die aus eigenem Antrieb eine Website für den SPD-Kanzlerkandidaten eingerichtet haben. Dem Kanzler hat die Junge Union Bayern und Nordbaden ungefragt eine eigene Website eingerichtet (http://www.helmut-kohl.de/). Dabei hat Kohl inzwischen auch eine eigene Homepage unterhttp:// www.bundeskanzler.de.Dort finden sich dessen Reden und Ansprachen, aber auch „Kohl für Kids“. Interessanter als der Inhalt dieser Site aber ist die Frage: Wer bekommt eigentlich diese Domain, wenn Schröder die Wahl gewinnt? Tilman Baumgärtel

tilman@icf.de

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen