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Salzigere Weser

■ Die Kali-Industrie produziert wieder munter und schadet damit vielen Fischarten im Fluß

Das wieder gestiegene Interesse an Kalisalz aus Thüringen und der geringe Regen im Frühjahr haben die Qualität des Weserzuflusses Werra und der Weser merklich verschlechtert. „Die Kali-Industrie hält die Produktion wieder munter in Gang“, sagte der Dezernent für Gewässerschutz am Niedersächsischen Landesamt für Ökologie in Hildesheim, Volkard Herbst.

„Wir sind bei der Wasserqualität auf den Stand von 1991/1992 zurückgefallen und messen wieder acht Gramm Salz in einem Liter Wasser. Das ist für viele Wassertierarten zu viel.“ Vor der politischen Wende seien zwar zwischen zwölf und 15 Gramm Salz in einem Liter gemessen worden. 1995 waren es jedoch nur noch vier bis fünf Gramm, berichtete Herbst.

Nach seinen Beobachtungen haben vor allem die kleineren Organismen, wie die Larven von Libellen und Köcherfliegen, empfindlich auf das Salz reagiert. Ihre Ei-Entwicklung sei eingeschränkt worden. Dadurch hätten sich selbst die Fischarten weniger stark vermehren können, die nicht so stark auf Salzwasser reagieren. Ihnen hätten die Larven als Nahrung gefehlt.

Muscheln, aber auch Süßwasserfische und andere Süßwassertiere hatten vor einigen Jahren noch echte Überlebenschancen. „Das scheint sich jetzt wieder umzukehren“, erklärte der Wissenschaftler. „Wir erwarten, daß die Abwassertechnik der thüringischen und nordhessischen Kaligruben, die zum Teil bereits fertiggestellt ist, endlich zum Einsatz kommt.“ dpa

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