■ Mitverantwortung reicher Länder betont: Kirchen plädieren für Entschuldung armer Länder
Hannover/Bonn (epd) — Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben sich in einer gemeinsamen Erklärung für eine konsequente Entschuldung armer Länder ausgesprochen. Überschuldung sei eines der größten Hemmnisse für die Entwicklung in der Dritten Welt. Arme Länder müßten einen Großteil ihrer Mittel für die Zahlung von Auslandsschulden aufwenden und seien dadurch oft nicht in der Lage, ihren Bürgern ein menschenwürdiges Leben zu sichern. Die Gläubiger könnten die Stundung der Schulden an Bedingungen wie Alphabetisierung oder Verbesserungen im Gesundheitswesen knüpfen.
Die Kirchen betonen weiter, daß auch in den reichen Ländern eine neue Wirtschafts- und Sozialpolitik notwendig sei. Protektionismus und „ausufernde Subventionen für schwächere Wirtschaftszweige“ behinderten die Entwicklung in der Dritten Welt. Außerdem liege eine Mitverantwortung der Industriestaaten darin, zu leicht Kredite vergeben zu haben.
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