piwik no script img

■ Neues von der StädtepartnerschaftIzmir-Musikanten

Seit einer Woche stehen die Bremer Stadtmusikanten auf einem Spielplatz in Izmir. Dafür haben zehn Jugendliche aus Bremen und deren Lehrer gesorgt. Die Holzmusikanten und eine Hansekogge wurden in den Jugendwerkstätten gebaut und im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Izmir in die Stadt an der türkischen Westküste transportiert und dort zusammen mit einheimischen Jugendlichen aufgestellt.

Begeistert erzählen Lehrer und Schüler von ihrem Aufenthalt: „Es hat Spaß gemacht, mit den Jugendlichen da zu arbeiten. Wir haben viele neue Freunde bekommen“, sagt Silvio Duarte. Drei Jahre läuft die Städtepartnerschaft schon. Aber bis jetzt war die Beziehung eher lauwarm. Nach Meinung der Ausländerbeauftragten Dagmar Lill gibt es nur wenige Aktiviäten im Sinne eines unmittelbaren Austausches.

Im Büro der Ausländerbeauftragten entstand dann die Idee, etwas Kombiniertes für die Völkerverständigung und für die Zukunft junger Leute zu tun. Laut Barbara Klöpper, Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins, ist die gerade „erfolgreich“ abgeschlossene Arbeit der Jugendlichen an den Holzskulpturen diejenige Aktivität, die bis jetzt am besten den Sinn der Partnerschaft getroffen hat. Das ist natürlich erfreulich, geht es doch um 30.000 Mark Steuergelder.

Apropos Projektziel „Abbau von Fremdenfeindlichkeit“: Bei der nächsten Izmir-Reise im kommenden Jahr wäre es wahrscheinlich sinnvoller, wenn die Gruppe nicht wie dieses Mal überwiegend aus jungen Männern ausländischer Abstammung bestünde. Ob es auch Projekte für junge Frauen geben soll, ist noch nicht klar.

Apropos Projektziel „Berufschancen verbessern“: Zur Zeit sind die Jungs alle in den Jugendwerkstätten in Bremen beschäftigt. Die meisten wollen aber lieber eine richtige Berufsausbildung in einem Betrieb machen. Ob der Trip nach Izmir tatsächlich die Chance auf eine Lehrstelle verbessert, wissen die Betroffenen nicht. Aber mit der Reise sind sie wenigstens total zufrieden. Rüstem Yildirim erzählt freudestrahlend: „Es war einfach geil! Das Essen, die Leute, alles. Wir wurden richtig verwöhnt.“

Malin Kling

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen