Alle für Daimler-Chrysler

■ Der Weg zur Fusion ist frei: Große Mehrheit bei Daimler-Aktientausch spart Steuern

Stuttgart (dpa) – Die Daimler- Benz-Aktionäre haben mit überwältigender Mehrheit beim Aktientausch mitgezogen und damit den Weg für die Bildung von Daimler-Chrysler endgültig freigemacht. 97 Prozent der Daimler- Aktien wurden in Anteile von Daimler-Chrysler getauscht. Das seien mehr als zunächst erwartet, sagte der Daimler-Benz-Konzernchef Jürgen Schrempp am Montag in Stuttgart.

Die Börse belohnte das gute Abschneiden beim Umtausch mit einer kräftigen Kurssteigerung. Bei einer Zustimmungsquote über 90 Prozent gilt die Fusion steuerrechtlich als freiwillig, gewinnschmälernde Abschreibungen von etwa 1,4 Milliarden Mark pro Jahr entfallen. Die Mindestquote für das Zustandekommen der Fusion betrug 75 Prozent.

Schrempp sagte gestern, der „erste Tag“ von Daimler-Chrysler werde für den 16. oder 17. November erwartet. Dann sollen die Daimler-Chrysler-Aktien an den Börsen von Frankfurt/Main und New York eingeführt werden. Von diesem Termin an werde der Konzern mit gemeinsamem Vorstand und zweiter Führungsebene arbeiten. Es liegen allerdings beim Landgericht Stuttgart mehrere Anfechtungsklagen gegen die Fusion vor. Sie halten die Verschmelzung der alten, zunächst weiterbestehenden Daimler-Benz AG mit der neuen Daimler-Chrysler AG offiziell noch auf.

Daimler-Benz und Chrysler formieren hinter General Motors und Ford den drittgrößten Automobilhersteller der Welt. Die Ex-Daimler-Aktionäre halten 58 Prozent der Anteile. Schrempp schätzt den Umsatz für das laufende Jahr bei 4,4 Millionen verkauften Fahrzeugen weltweit auf 260 Milliarden Mark. Der Hauptsitz des Konzerns mit etwa 428.000 Beschäftigten wird in Stuttgart sein.