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Umweltschutz finanziert Lehrmittel

■ Die Energiesparaktion in Schulen ist ein voller Erfolg. Schulen erwirtschafteten schon über 330.000 Mark für Lehrmittel oder Solaranlagen. Projektbetreuer bemängeln die dennoch nur schwache Unterstützung

„Fifty-Fifty“, das Energiesparprojekt an Schulen, hat sich nach zweijähriger Laufzeit zum vollen Erfolg entwickelt. Das berichtete gestern das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU), das das Projekt im Auftrag des Senats betreut. Schon rund 150 Schulen haben demnach ihre Ausgaben für Strom, Heizung, Wasser und Müll gesenkt und sich so eine zusätzliche Einnahmequelle verschafft.

Die Hälfte des Geldes bekommen die Schulen als Belohnung für das Sparen von den Bezirken zur freien Verfügung, insgesamt bisher über 330.000 Mark. Hatten sich am Anfang nur eine Handvoll Schulen und Bezirke für die Idee begeistern lassen, sind es dieses Jahr immerhin schon 15 Prozent aller Berliner Schulen.

Dennoch sei die Unterstützung durch den Senat während der gesamten Zeit nicht gerade gestiegen, bemängelte Malte Schmidthals von UfU. Kompetenzgerangel zwischen Senat und den Bezirken würden den Umweltunterricht in den Schulen nach wie vor bremsen.

Inzwischen hat die UfU sieben senatsfinanzierte MitarbeiterInnen, betreuen können die Umweltexperten dennoch nur zwanzig der 150 Schulen. Der Rest wird durch über 100 ABM-Kräfte von verschiedenen Trägern aus dem Ökobereich geleistet. „Oft sind es Quereinsteiger aus vollkommen anderen Bereichen“, kritisiert Angelika Thiede von der UfU. Die Erziehung zum praktischen Umweltschutz komme daher oft zu kurz. „Durch die kurze Laufzeit der ABM-Verträge lassen sich leider auch die Kontinuität und die Intensität des Projektes nicht halten.“

UfU hilft den Schulen beim Abschluß der notwendigen Verträge mit den Bezirksämtern. Viele Bezirke würden sich aber querstellen, ärgert sich Schmidthals. In Zeiten leerer Haushaltskassen sei Sparen selbstverständlich und müsse nicht auch noch belohnt werden, habe etwa der Bezirk Charlottenburg lange Zeit argumentiert.

Vor Ort berät UfU Schüler und Lehrer über konkrete Energiesparmöglichkeiten. So wird etwa durch Lichtmesser die Helligkeit in den Klassenzimmern überprüft, Stromzähler entlarven etwa Overhead-Projektoren als Energieschleudern. Die Erfolge sind erstaunlich: Schon im ersten Jahr sparte zum Beispiel die Lise-Meitner-Schule in Neukölln 44.000 Mark. Davon verblieb die eine Hälfte in der Schulkasse. Die Schulen nutzen das Geld teils für Lehrmittel oder Schulveranstaltungen, teils aber auch für weitere Ökomaßnahmen. So investierte die Linus-Pauling-Schule in Köpenick 30.000 Mark in eine Solaranlage, die nun das Schulnetz speist. Ocke Bandixen

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