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Investment Center soll Wirtschaft fördern

■ Wirtschaftsförderung und Bewag-Hauptaktionär Southern Energy planen Public-Private-Partnership. Zukünftig sollen alle Informationen und Genehmigungsverfahren des Wirtschaftsstandortes Berlin unter

Die Wirtschaftsförderung der Hauptstadt soll nach amerikanischem Vorbild organisiert werden. Wie der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Berlin GmbH, Hans Estermann, am Donnerstag in Atlanta erklärte, soll ab Ende 1999 die Ansiedlung von Firmen nach Berlin von einem „Berliner Investment Center“ koordiniert werden. Nach Übereinkunft zwischen der Wirtschaftsförderung Berlin und der Southern Energy in Atlanta soll das Investment Center als Public-Private-Partnership aufgebaut werden.

Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) begrüßte diese Entscheidung. Ein Berliner Engagement von Southern Energy sei bei der Privatisierung der Bewag ausdrücklich als Bedingung für den Einstieg von Southern Energy formuliert worden. Anläßlich des ersten Jahrestags der Bewag-Privatisierung hält sich Fugmann-Heesing derzeit in Atlanta beim Bewag-Mehrheitsaktionär Southern auf.

Bislang erfolgte die Betreuung investitionswilliger Firmen vor allem durch die Investorenleitstellen in der Verwaltung von Bausenator Jürgen Klemann (CDU) und des scheidenden Wirtschaftssenators Elmar Pieroth (CDU). Unter dem Dach des „Berlin Investment Centers“ sollen künftig alle Informationen über den Wirtschaftsstandort Berlin zusammenlaufen. Ziel dabei ist es zum einen, potentiellen Investoren schnell und unbürokratisch den geeigneten Standort in der Stadt zu vermitteln. Dies soll, so Estermann, nicht nur für landeseigene Grundstücke gelten, sondern auch für private. Wer in Georgia, Wachstumsregion Nummer eins der USA, derzeit investieren will, kann per Internet sämtliche relevanten Daten abrufen. Das reicht von verfügbaren Grundstücken über die Arbeitslosenrate des jeweiligen Bezirks bis zu den durchschnittlichen Löhnen.

Laut Fugmann-Heesing und Estermann soll das Investment Center darüber hinaus den Ablauf der Genehmigungsverfahren koordinieren, um die bürokratischen Hürden für Unternehmensansiedlungen aus Berlin zu minimieren. Unklar ist bislang allerdings noch, wer bei dem bislang ersten Investment Center seiner Art in Europa die Regie übernimmt und wer sich an seiner Finanzierung beteiligt. Zwar hätte Hans Estermann, der bisherige Boß der – halbstaatlichen – Wirtschaftsförderung, das Center gerne bei sich angesiedelt. Doch dies hängt nicht zuletzt von den an der Einrichtung beteiligten Firmen und Finanziers ab. Estermann gab sich allerdings zuversichtlich, binnen drei Monaten diese Frage zu klären. Fugmann- Heesing sprach sich dafür aus, die beteiligten Institutionen wie die Investorenleitstellen bei der Public-Private-Partnership zu integrieren.

Mit dem Bekanntwerden der öffentlich-privaten Wirtschaftsförderungspläne hat sich Southern Energy, mit 26 Prozent Aktienanteil und dem Vorsitz im Aufsichtsrat einflußreichster Aktionär der Bewag, ein weiteres Standbein in Berlin geschaffen. Die Verbindung zwischen dem Südosten der Vereinigten Staaten und der deutschen Hauptstadt gilt als einer der Hauptschwerpunkte der Berliner Wirtschaftsförderung. Laut Hans Estermann stehen in nächster Zeit ebenfalls Vertragsabschlüsse mit US-Firmen an, die in Berlin investieren wollen. Uwe Rada, Atlanta

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