Die CDU erneuert sich zaghaft

■ Parteitag wählt Schäuble zum neuen Vorsitzenden

Berlin/Bonn (taz/rtr) – Ein „Signal des Aufbruchs“ wollte Helmut Kohls Kronprinz Wolfgang Schäuble auf dem ersten CDU-Parteitag nach der Wahlniederlage inszenieren. „Es war ein guter Parteitag“, meinte der frischgewählte Parteivorsitzende am Ende. Dank sorgsamer Personalchoreographie standen für die vier Positionen des Partei-Vizes exakt vier BewerberInnen zur Verfügung – die mit deutlichen Abstufungen bei den Stimmergebnissen gewählt wurden.

Am härtesten traf es den einzigen politischen Überlebenden aus Kohls erstem Kabinett von 1982: Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm mußte sich mit 60,2 Prozent der Stimmen begnügen. Das beste Ergebnis erzielte mit 88,8 Prozent die einzige Frau, die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan. Ex-Verteidigungsminister Volker Rühe kam auf 80,9, Niedersachsens CDU-Chef Christian Wulff auf 78,5 Prozent. Schäuble selbst erzielte 93,4 Prozent.

Während Angela Merkel als erste Frau – und erste Ostdeutsche – zur CDU-Generalsekretärin gewählt wurde, mißlang der früheren Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth der Sprung in das Parteipräsidium. Gescheitert ist auch der Vorsitzende der Jungen Union, Klaus Escher. pat

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