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Libanesische Familie untergetaucht

■ Mitglieder wurden jetzt zur Fahndung ausgeschrieben

Die libanesische Familie H. ist gestern nicht in ihr Heimatland abgeschoben werden. Laut Bremer Ausländeramt „ist die Familie untergetaucht“, so Amtsleiter Dieter Trappmann. Jetzt sollen sie zur Fahndung ausgeschrieben werden.

Angesichts dessen übte die Bremer Ausländerbeauftragte Dagmar Lill gestern harsche Kritik an Innensenator Ralf Borttscheller (CDU). Sie hatte diesen gebeten, die Abschiebung auszusetzen, um die angekündigte Härtefallregelung der rotgrünen Bundesregierung abzuwarten. Diese hätte zu einer Aufenthaltsbefugnis der Familie führen können. „Daß Borttscheller, der sich früher immer auf die Bundesregierung berufen hat, plötzlich derart in Fundamentalopposition geht, ist lächerlich und für die Familie schrecklich“, so Lill. „Entsetzt“ über das aktuelle Geschehen zeigte sich auch Uwe Helmke von der Asylgruppe Ostertor, der die Familie betreut hatte.

Diese war 1989 nach Deutschland geflohen (wir berichteten). Drei der sechs Kinder sind hier geboren worden. Eigentlich hätte die Familie darum auch schon die alte Härtefallregelung in Anspruch nehmen können. Dies wurde jedoch verwehrt, da der Familienvater keine Arbeitserlaubnis erhalten hatte und so die Angehörigen nicht ohne staatliche Unterstützung ernähren konnte. Jeti

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