■ Mutmaßliche Rebellen-Spitzel verbrannt: Heftige Kämpfe im Norden Sierra Leones
Freetown (AFP) – Im Norden Sierra Leones haben sich Anhänger der gestürzten Militärjunta und die westafrikanische Eingreiftruppe Ecomog am Wochenende heftige Kämpfe geliefert. Unabhängige Beobachter in der Hauptstadt Freetown teilten mit, die Ecomog-Soldaten hielten am Samstag in der Stadt Makeni noch eine Kaserne und mehrere strategisch wichtige Ausfallstraßen besetzt und hätten erhebliche Verstärkung erhalten. Sie widersprachen damit Angaben der Rebellen, die am Freitag erklärten, Makeni sei ebenso wie zwei weitere Ortschaften bereits vollständig in ihrer Hand. Die Rebellen drohten, nächstes Ziel sei die Hauptstadt. Bei einer Friedensdemo in Freetown verbrannte die aufgebrachte Menge am Samstag zwei Männer bei lebendigem Leib, die sie für „Informanten der Rebellen“ hielten.
Die Kämpfe um Makeni seien die heftigsten, die es im Norden des westafrikanischen Kleinstaats je gegeben habe, hieß es am Samstag seitens unabhängiger Beobachter. Die Ecomog- Soldaten hielten jedoch zunächst ihre Stellungen und hätten Verstärkung erhalten. Nach Angaben von kirchlicher Seite verließen die meisten Bewohner die Stadt. Bei den Aufständischen handelt es sich um Anhänger der Junta, die im Mai 1997 Präsident Ahmed Tejan Kabbah für mehrere Monate entmachtet hatte, bevor sie im Februar von der Ecomog vertrieben wurde.
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