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SAP wächst weniger und bricht ein

■ Software-Produzent mit Plus von 15 Prozent vor Steuern. Umsatzausfälle durch Japan-Krise, Konzernumsatz stieg um 40 Prozent

Walldorf (dpa) – Der Software- Produzent SAP hat im Geschäftsjahr 1998 sein Ergebnisziel verfehlt. Mit einem Anstieg von rund 15 Prozent bleibe das Vorsteuerergebnis „weit hinter den Erwartungen zurück“, berichtete gestern die SAP AG. Das von Börsenhändlern als enttäuschend bewertete Ergebnis führte zunächst zu einem Einbruch der SAP-Aktie an der Frankfurter Börse. SAP-Vorzüge fielen bis kurz vor 12.00 Uhr um rund 17 Prozent auf 322,00 Euro (Vortagsschluß: 390,00).

Das SAP-Ergebnis sei in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres um etwa 200 Millionen Mark durch Umsatzausfälle in Japan belastet worden, teilte das Unternehmen mit. „Ohne Japan hätten wir ein sehr erfolgreiches Jahr gehabt“, sagte Unternehmenssprecher Michael Pfister. Im dritten Quartal 1998 war der Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorjahr noch um 50 Prozent auf 376 Millionen Mark gestiegen.

Der Konzernumsatz sei dagegen 1998 um 40 Prozent auf 8,4 Milliarden Mark gewachsen, teilte SAP mit. Dazu hätten insbesondere eine 50prozentige Erlössteigerung in Amerika und ein um 40 Prozent gestiegener Umsatz in Europa beigetragen. Pfister zeigte sich optimistisch, daß sich die Lage in Japan „nicht verschlechtern“ werde. „Der Markt für Anwendungssoftware ist nach wie vor ein Wachstumsmarkt.“

In den kommenden drei Jahren will SAP den Umsatz durch „Diversifikation des Kerngeschäfts“ verdoppeln. Dazu habe das Unternehmen mit der Einstellung von rund 6.500 neuen Mitarbeitern weltweit erhebliche Vorabinvestitionen getätigt. Die Gesamtzahl der Beschäftigten liege jetzt bei über 19.000.

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