: Bericht über Massaker durch Rebellen im Kongo
■ Kirchenagentur meldet 500 Tote im Rebellengebiet. Rebellenchef ordnet Untersuchung an
Goma (AP/taz) – Eine katholische Nachrichtenagentur hat die Rebellen in der Demokratischen Republik Kongo beschuldigt, ein Massaker mit mehr als 500 Toten verübt zu haben. Die Agentur „Misna“, die Meldungen katholischer Missionare verbreitet, berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, bei dem Massaker im Dorf Mokokola in der ostkongolesischen Provinz Süd-Kivu seien vom 30. Dezember und 1. Januar ganze Familien ausgelöscht worden. Die Soldaten seien von einem Ruander namens „Shetani“ (Satan) kommandiert worden, hieß es weiter. Es handele sich um Vergeltung für einen Angriff bewaffneter Stammesmilizen – sogenannte Mayi-Mayi – auf Tutsi-Soldaten am Vortag.
Ernest Wamba dia Wamba, Chef der kongolesischen Rebellenbewegung RCD (Demokratische Kongolesische Sammlung), ordnete eine sofortige Untersuchung durch die lokalen Behörden an. Der Rebellenkommandeur Jonas Padiri sagte gegenüber Journalisten, der Bericht sei eine „Lüge“. In der betroffenen Gegend herrscht schon seit vor dem Ausbruch der Rebellion im August Krieg zwischen Stammesmilizen und Tutsi-Soldaten.
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