piwik no script img

Scherf wirbt bei Muslimen für CDU

■ Bürgermeister lobt Integrationspolitik der Union in Moschee

Senatspräsident Henning Scherf (SPD) hat gestern nachmittag in der Fatih-Moschee in Gröpelingen auf Kritik am Koalitionspartner CDU wegen der Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft verzichtet. Die CDU gebe sich in den letzten Tagen Mühe, die Konfrontation mit der rot-grünen Bundesregierung zu entschärfen. Scherf at-testierte auch der Bremer CDU und besonders dem Fraktionsvorsitzenden Roland-Mike Neumeyer, sich „für gute Integrationspolitik“ einzusetzen und sich mit der Unterschriftenaktion schwer zu tun: „Neumeyer gehört eigentlich heute abend hier zwischen uns“, sagte Scherf den rund 70 Gästen, die zum rituellen Ramadan-Fastenbrechen in die Moschee gekommen waren.

Der Sozialdemokrat betonte, er erwarte bald einen Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Einbürgerung. Scherf gab der CSU die Schuld an dem jüngsten Streit. Die Aktion der Bayern sei auf Entsolidarisierung angelegt. Die große Mehrheit im CDU-Vorstand wolle aber die Integrationspolitik nicht aufgeben. Scherf lud für das Ende des Fastenmonats Ramadan die Muslime ins Rathaus ein.

Der CDU-Innenpolitiker Rolf Herderhorst erklärte indessen, bei bestimmten Härtefällen müßten einbürgerungswillige Ausländer als Doppelstaatler anerkannt werden. cd/fog

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen