: Züchterin in Neuenkirchen bildet Therapiehunde aus
Bernsteinfarbenes Fell, dunkle Knopfaugen und ein tapsiger Gang – so sieht der Liebling der Bewohner des DRK-Altenheims in Heide aus. Sein Name: „Lucky“. Sein Job: alte und kranke Menschen glücklich zu machen. Eine Aufgabe, die er mit Bravour erledigt. Schließlich ist Lucky ausgebildeter Therapiehund.
Seine Trainerin Barbara Puhl betreibt eine Golden Retriever-Zucht in Neuenkirchen. Eher zufällig hat die Krankenhausseelsorgerin vor zehn Jahren gemerkt, wie wohltuend ein Tier auf den Gemütszustand wirkt. Damals mußte sie aus Platzmangel einen Hund mit zur Arbeit nehmen. Ihre Patienten streichelten das Tier, begannen zu lachen und zu erzählen.
Barbara Puhl fing an, ihre Welpen systematisch auf diese Aufgabe vorzubereiten. Sie müssen sich an den Geruch von Menschen gewöhnen, aber auch an laute Geräusche, heftige Bewegungen und Menschenmassen. Puhl nimmt die jungen Hunde mit zum Einkaufen auf den Wochenmarkt, schlägt Topfdeckel scheppernd aneinander oder wedelt mit riesigen Folien.
Wer in solchen Streßsituationen ruhig bleibt, darf mit ins Altersheim: Dort verwandelt sich der Speisesaal alle 14 Tage in eine Hundekinderstube. Eine Horde Welpen spielt und kuschelt mit den SeniorInnen. HeimbewohnerInnen, die nicht mehr aufstehen können, bekommen Besuch in ihrem Zimmer. Wissenschaftliche Untersuchungen über den medizinischen Effekt ihrer Einsätze kann Puhl zwar noch nicht vorlegen. Dennoch ist sie sicher: Ihr Ziel, alte und kranke Menschen glücklicher zu machen, erreicht sie. lno
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