: Gericht versagt Kirchenschützling Asyl
■ Ausländeramt lehnt Krankheiten als Duldungsgrund ab
Alle Möglichkeiten für den legalen Verbleib eines togoischen Ehepaares in Bremen, das sich vor Monaten ins Kirchenasyl begeben hat, sind ausgeschöpft. Der Asylfolgeantrag des Fotografen George M., der Übergriffe von Militärs auf Zivilisten dokumentiert hatte, wurde abgelehnt. Diese Entscheidung des Bremer Verwaltungsgerichtes bestätigte gestern der Anwalt des Paares, Günter Werner. In der Begründung habe es geheißen, daß von einer Gefährdung des Fotografen durch das Regime bei einer Rücckehr nach Togo nicht auszugehen sei. Im Verfahren, das Anfang Februar stattfand, hatte der Richter Togo „einen Unrechtsstaat“ genannt. Dies berechtige gleichwohl nicht zum Asyl in Deutschland.
Außerdem wurde bekannt, daß das Ausländeramt die Verlängerung einer Duldung für das Paar aus Gesundheitsgründen ausschließe. „Offiziell hieß es, man geht von der Ausreise der beiden zum vorgesehenen Termin aus.“ Der Termin wäre der heutige Donnerstag.
Der Präsident der Bremischen Evangelischen Kirche, Heinz-Hermann Brauer, bedauerte die Gerichtsentscheidung. Über die Fortsetzung des Kirchenasyls werde eine „Krisensitzung“ stattfinden. Wegen bevorstehender Parlamentswahlen sei die Lage in Togo angespannt. Man wolle keine Menschenleben riskieren. ede
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen