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Rußland verkauft angeblich MiGs nach Bagdad

■ Erneut US-Luftangriffe auf Ziele im Süden Iraks. Vizepremier Tarik Asis besucht die Türkei

London/Bagdad (AP) – Rußland hat dem Irak nach Informationen einer britischen Sonntagszeitung umfassende Militärhilfe zugesagt. Neben einer Aufrüstung der Flugabwehr will Rußland der Regierung in Bagdad Kampfflugzeuge der Typen MiG-23 und MiG-29 verkaufen, berichtete der Sunday Telegraph gestern unter Berufung auf diplomatische Kreise in Moskau. Die Vereinbarungen zur Verstärkung der irakischen Streitkräfte im Wert von mehr als 280 Millionen Mark seien am 13. und 14. Januar unterzeichnet worden. Ministerpräsident Jewgeni Primakow soll die Militärhilfe schon am 7. Dezember genehmigt haben – also noch vor dem viertägigen Bombardement von Bagdad und anderen Zielen durch US- amerikanische und britische Flugzeuge. In Moskau erklärte gestern der diensthabende Beamte des Außenministeriums, es werde keine offizielle Stellungnahme zu dem Bericht geben.

Am Samstag griffen erneut US- Kampfflugzeuge Stellungen der irakischen Flugabwehr im Süden des Landes an. Die Regierung in Bagdad erklärte, dabei sei auch eine zivile Einrichtung getroffen worden. Drei Menschen seien getötet worden.

Iraks stellvertretende Ministerpräsident Tarik Asis traf gestern in der Türkei ein. Er will heute mit Ministerpräsident Bülent Ecevit zusammenkommen und dabei nach eigenen Worten den Ärger der irakischen Regierung darüber zum Ausdruck bringen, daß die Türkei den USA den Luftwaffenstützpunkt Incirlik als Ausgangspunkt für Luftangriffe auf Irak zur Verfügung stellt.

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