: Nato warnt Jugoslawien vor Offensive im Kosovo
■ Generalsekretär Solana: Pause bei Friedensverhandlungen nicht für Truppenaufbau nutzen
Valencia (rtr) – Die Nato hat Jugoslawien gestern vor einer Offensive in der serbischen Provinz Kosovo gewarnt. Sollte Jugoslawien die Pause bei den Friedensverhandlungen militärisch ausnutzen, werde die Nato das nicht hinnehmen, sagte Nato-Generalsekretär Javier Solana in Valencia. Der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, der deutsche General Dieter Naumann, berichtete von einem beachtlichen Truppenaufbau im Kosovo, dem eine nicht sonderlich koordinierte albanische Untergrundarmee gegenüberstehe. Daher sei es absolut notwendig, daß der militärische Druck aufrechterhalten werde. Das gelte auch für die Bereitschaft zu Luftangriffen.
Die Wochen bis zur Wiederaufnahme der Kosovo-Verhandlungen am 15. März müßten der Festigung des Friedens dienen und dürften nicht dazu genutzt werden, die Situation zu verändern, sagte Solana. Auch Nato-Oberbefehlshaber General Wesley Clark warnte, die Allianz sei zum Eingreifen bereit. Die Mittel seien vorhanden und würden befehlsgemäß eingesetzt. Naumann erklärte, die Lage im Kosovo sei noch immer mehr als gespannt. Es sei fast ein Pulverfaß.
Die internationalen Beobachter im Kosovo nannten als wichtigste Aufgabe der kommenden zwei Wochen, die Gegner zur Mitarbeit zu gewinnen und die Spannung abzubauen. Mehr als 1.000 unbewaffnete internationale Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) befinden sich derzeit in der Region. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen berichteten, am Donnerstag hätten mindestens 40 Militärlastwagen und gepanzerte Fahrzeuge mit Soldaten Priština in Richtung Vucitrn verlassen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen