: Heroin vom Staat
Die ärztlich kontrollierte Heroinabgabe ist ein wichtiger Baustein einer Drogenpolitik, die Schwerstabhängige als Kranke begreift, und daher uneingeschränkt zu begrüßen. Sie verfolgt einen schadensbegrenzenden Ansatz und zielt auf Abhängige mit fortgeschrittener psychosozialer und körperlicher Verelendung. Das Schweizer Modellprojekt spricht dafür, daß sich ihre Mortalität erheblich reduziert und sich ihr gesundheitheitlicher und psychosozialer Zustand verbessert. Doch umfassende Effekte des Modellprojekts dürfen nicht überschätzt werden: So sind spürbare Veränderungen auf dem illegalen Markt und beim kriminellen Verhalten kaum zu erwarten. Michael de Ridder
Leiter der Rettungsstelle im Urban-Krankenhaus
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen