: Olle Knolle mit neuzeitlichen Nebenwirkungen
Berlin (AP) – Eine Knochenstudie von rund 400 Skeletten aus acht Jahrhunderten auf dem brandenburgischen Friedhof Tasdorf bringt es an den Tag: Die Kartoffel hat bei ihrem Siegeszug in Europa vor Jahrhunderten gravierende Nebenwirkungen im Gepäck gehabt, wie die Freie Universität Berlin jetzt berichtete: Nach der Umstellung ihrer Ernährung litten die Menschen der frühen Neuzeit viel häufiger an Karies und schlimmen Zahnschmerzen als ihre Vorfahren im Mittelalter. Im Mittelalter ernährte sich nach Erkenntnissen der Anthropologin Bettina Jungklaus die ländliche Bevölkerung nämlich hauptsächlich von Getreide, das auf Stein gemahlen war. Deshalb war das Mehl mit feinem Steinstaub versetzt, der beim Kauen die Zähne sauberschmirgelte. Nach Einführung der stärkehaltigen Erdapfelknolle aber, die wegen des hohen Nährwerts ansonsten segensreich wirkte, war der Reinigungseffekt weg. Insgesamt sei das Mittelalter mit Blick auf Ernährung oder Krankheiten besser gewesen als sein heutiger Ruf. „Den Menschen ging es besser als in der frühen Neuzeit“, erklärte Jungklaus.
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