: Treueschwur, Verletzungspech
■ Die Funktionäre des Hamburger SV stehen weiterhin zu Trainer Frank Pagelsdorf, FC St. Pauli ohne Michael Mason
Trainer Frank Pagelsdorf hat erneut Rückendeckung aus der Führungsetage des Hamburger SV erhalten. „Wir haben vor eineinhalb Jahren ein langfristiges Gesamtkonzept beschlossen. Pagelsdorf gehört dazu. Und daran werde ich festhalten“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Udo Bandow gegenüber Bild. Auch der Vorstandsvorsitzende Rolf Mares stellte sich vor dem Nordderby am Sonntag bei Hansa Rostock (18 Uhr) erneut hinter den umstrittenen Coach: „So lange ich nicht sehe, daß die Mannschaft zerfällt, gibt es keine Veranlassung, sich vom Trainer zu trennen.“
Unterdessen wies Pagelsdorf, dessen Team in diesem Jahr noch keinen Sieg geschafft hat, Kritik am körperlichen Zustand seiner Mannschaft vehement zurück. „An der Kondition liegt es nicht“, sagte der HSV-Trainer. Der 41jährige räumte jedoch ein, daß es nicht gelungen sei, den Offensivbereich zu verbessern. Hart ging Pagelsdorf mit Neuzugang Martin Dahlin ins Gericht. „Er hat es nicht geschafft, sich bei den Zuschauern und innerhalb der Mannschaft Akzeptanz zu erarbeiten.“
Pagelsdorf zieht trotz der momentanen Talfahrt des HSV eine positive Bilanz seiner Arbeit: „Den schlechten Start im Jahr 1999 einmal ausgeklammert, bin ich insgesamt zufrieden. Wir haben einen Umbruch geschaffen, einen komplett neuen Kader zusammengestellt. Davon wird der Verein in der Zukunft zehren können. Immerhin sind 18 Spieler längerfristig gebunden. Ich sehe eine gute Basis für die nächste Saison, in der dann der internationale Wettbewerb geschafft werden kann.“
Trainer Willi Reimann muß die Mannschaft des FC St. Pauli im nächsten Heimspiel am Montag gegen den 1. FC Köln umstellen. Neben den gelbgesperrten Mittelfeldspielern Thomas Puschmann und Stephan Hanke droht dem Fußball-Zweitligisten auch der Ausfall von Michael Mason. Der 27 Jahre alte Stürmer laboriert an einem Bänderanriß im rechten Schultereckgelenk. Teamarzt Peter Benckendorff erteilte ihm daraufhin ein Trainingsverbot: „Seine Einstellung ist zwar lobenswert, aber er geht ein zu großes Risiko ein. Ich muß ihn aus dem Verkehr ziehen, damit er nicht längere Zeit ausfällt.“ lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
