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Elektrische Euphorie

■ Hamburgs Polizei hat endlich Computer

Landes-Polizeidirektor Wolfgang Sielaff wollte „nicht verhehlen, daß dies ein ganz besonderer Augenblick für mich ist“. Nach „Jahren der Euphorie und Ernüchterung“ konnte er gestern die „Computerunterstützte Vorgangsfertigung (Comvor)“ der Hamburger Polizei in Betrieb nehmen. „Um diese moderne Infrastruktur werden wir von anderen Bundesländern beneidet“, behauptete Projektleiter Harald Lemke.

Vorigen Sommer wurde Hamburg eher noch allseits belächelt. Da nämlich mußte Innensenator Hartmut Wrocklage (SPD) eingestehen, daß nach fast zehn Jahren die Versuche gescheitert waren, ein sinnvolles Programm zu entwickeln. Weil zweistellige Millionenbeträge in den Sand gesetzt wurden, wurde er offiziell vom Hamburger Rechnungshof gescholten. Nun verfügt die Polizei über 2500 Rechner. In diesen sind sämtliche 127 Formulare gespeichert. Die Vorgänge können so am Computer bearbeitet und von dort in andere Reviere übermittelt werden.

Zehn Jahre hat die Umstellung von der Schreibmaschine auf den Computer gedauert. Schon 1989 hatte die Polizei begonnen, das Computersystem zu entwickeln. Doch erst nachdem Wrocklage vorigen Sommer das Scheitern eingestehen mußte, zog die Innenbehörde externe Sachverständige hinzu.

Durch „Comvor“, so Landespolizeidirektor Wolfgang Sielaff, soll die Arbeit der Polizei beschleunigt, aber auch qualitativ verbessert werden. Perspektivisch will die Innenbehörde dadurch Stellen einsparen.

Elke Spanner

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