piwik no script img

Atomkonsens mit der Regierung geht weiter

■ Nächste Gespräche ab Freitag. Geben Atombosse zu, daß sie falsch gerechnet haben?

Berlin (taz/rtr/dpa) – Nun also doch. Die Vertreter der Atomenergiekonzerne werden weiter mit der Bundesregierung über einen eventuellen Atomausstig reden. Das bestätigte ein Sprecher der RWE Energie am Samstag. Demnach planen die Finanzvorstände von Bayernwerk, Energie Baden-Württemberg (EnBW), PreussenElektra und RWE Energie schon am Freitag eine Gesprächsrunde mit Bundeswirtschaftsminister Werner Müller.

Die Gespräche waren von den Energiebossen Ende März unterbrochen worden, weil sie ein Zeichen gegen die Steuerreform von Oskar Lafontaine selig setzen wollten. Mit der Reform werden die Rückstellungen der Atomkonzerne für Wiederaufarbeitung und Endlagerkosten wirklichkeitsnäher als bisher bewertet.

Das Bundesfinanzministerium hatte die Summe der Steuern für die auf insgesamt 70 Milliarden Mark geschätzten Rückstellungen der Branche mit insgesamt elf Milliarden Mark für vier Jahre beziffert. Später korrigierte die Bundesregierung ihre Berechnungen für einen Zeitraum von zehn Jahren auf mehr als 21 Milliarden Mark nach oben. Die Stromkonzerne hatten von 25 Milliarden Mark gesprochen. Der Sprecher von RWE Energie sagte dazu, es seien Annäherungen bei den Zahlen erzielt worden. Genaue Zahlen wollte er jedoch mit Blick auf die laufenden Verhandlungen nicht nennen. Der Spiegel berichtet in seiner neuesten Ausgabe, die Atomindustrie rechne nur noch mit steuerlichen Belastungen ihrer Rückstellungen in Höhe von 13 Milliarden Mark in den nächsten zehn Jahren. rem

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen