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Arztpraxis durchsucht

■ PatientInnen falsch behandelt? Polizei ermittelt gegen zwei Urologen aus Harburg

Beamte des Hamburger Landeskriminalamtes haben am Donnerstag eine von zwei Urologen geführte Dialyse-Praxis in Harburg durchsucht. Den beiden Ärzten wird vorgeworfen, Patienten eine Blutwäsche am Dialysator verordnet zu haben, obwohl das aus medizinischer Sicht zur Heilbehandlung nicht erforderlich gewesen sein soll, teilte die Polizei mit. Geprüft werde auch, ob in der Vergangenheit angebliche Komplikationen im Zusammenhang mit der Blutwäsche auf unsachgemäße Behandlungsmethoden zurückzuführen seien. Bei der Durchsuchung der Praxis wurden Patientenunterlagen sowie Abrechnungs- und Buchungsdokumente sichergestellt.

In einer Mitteilung der Ärztekammer hieß es, sie habe am Dienstag von den Praktiken der Urologen erfahren. Nach kurzer Überprüfung hätten sich die Verdachtsmomente also so schwerwiegend erwiesen, daß die Ärztekammer bereits am Mittwoch vormittag die zuständigen Behörden eingeschaltet habe.

Das schnelle Eingreifen sei notwendig geworden, um gegebenenfalls Patienten vor ähnlich unsachgemäßen Behandlungen zu schützen. Eine sofortige Schließung der Praxis durch die Gesundheitsbehörde erschien jedoch nach Einschätzung von Gutachtern nicht erforderlich. An die strafrechtlichen Ermittlungen wird sich seitens der Ärztekammer eine berufsrechtliche Überprüfung des Falles anschließen. lno

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