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Schreibmaschinen im Käfig

■ „Writers Block“ erinnert ab heute an die Bücherverbrennung

Mit der Installation „Writers Block“ erinnert die amerikanische Künstlerin Sheryl Oring heute abend ab 21 Uhr auf dem Bebelplatz an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten an dieser Stelle am 10. Mai 1933. Sie wird dafür 20 mit Schreibmaschinen aus den 20er und 30er Jahren gefüllte Stahlgitterkäfige auftürmen.

Damit will die in Berlin lebende Künstlerin an die „lahmgelegten Schreibwerkzeuge“ der damals verfolgten Autoren, aber auch an die Schreibtischtäter erinnern. Das Projekt auf dem Platz neben der Staatsoper soll zehn Tage aufgestellt bleiben und später auch in anderen Ländern gezeigt werden.

Zum Zeitpunkt der damaligen Bücherverbrennung will am Abend der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, am Mahnmal sprechen. Außerdem ist eine Performance der Choreographin Sommer Ulrickson mit eigens dafür komponierter Musik von Ari Benjamin Meyers geplant.

Ursprünglich hatte die Künstlerin eine weit größere Anzahl von Stahlkäfigen, etwa 160, geplant, was jedoch auf Widerstand des zuständigen Bezirksamtes stieß. Es befürchtete auch eine Beeinträchtigung des am selben Ort bereits seit längerem befindlichen Mahnmals zur Erinnerung an die Bücherverbrennung von dem israelischen Künstler Micha Ullmann – eines nur durch eine in den Boden eingelassene Glasscheibe zu sehenden Kellerraums mit leeren Bücherregalen. dpa

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