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SpacePark kommt – etwas später

■ Feierliche Unterzeichnung eines „Rahmenvertrages“ im Rathaus / 10,2 Millionen Besucher sollen zum Einkaufszentrum kommen, 2,3 Millionen zu Großkino und Space-Erlebnis

Der Baubeginn für den Space Park verzögert sich weiter um einige Monate, aber er kommt. Das war die Botschaft einer feierlichen Zeremonie, zu der gestern neben den Journalisten etwa 20 Planer der Köllmann-Gruppe und der Bremer Wirtschaftsverwaltung gekommen waren. Der Chef der Projektentwickler, Jürg E. Köllmann, war da und sein Generalbevollmächtigter Herbert Paulus, der Sprecher des Vorstandes der Degi, Klaus Hohmann, und der Vertreter der Invest-Gruppe KanAm aus München, Dietrich von Boetticher.

Während Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU) im November des vergangenen Jahres nach einem Senatsbeschluß zum Space Park mitgeteilt hatte, „im Juni 1999“ sollte Baubeginn sein und im August 2001 die Eröffnung, war gestern von Frühjahr 2000 als Baubeginn und Frühjahr 2002 als Eröffnungstermin die Rede. Wie diese neuerliche Verzögerung begründet ist und was genau in der Rahmenvereinbarung steht, zu deren Unterzeichnung die Verhandlungsdelegationen angereist waren, wurde nicht mitgeteilt. Im November 1998 war von „Empfehlungen“ der bremischen Wirtschaftsprüfer die Rede, die in die Vertragsverhandlungen „einbezogen werden“ sollten. Eher zurückhaltend erklärte Wirtschaftssenator Hattig, es habe 25 Vertragsentwürfe gegeben. Das 56seitige Papier sei „der Versuch, die nächsten Entscheidungsschritte festzulegen“, erklärte Hattig zum Vertragsinhalt. „Wir werden jetzt die nächsten zwei Jahre zusammen zittern“, erläuterte der Chef der Investment-Bank Degi, Hohmann. In seiner Bank habe es viele Skeptiker gegeben. Er sei der Auffassung, daß Bremen sich „unter Wert verkauft hat. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um antizyklisch einzusteigen.“

An den im November 1998 vorgestellen Eckdaten hat sich derweil wenig geändert. Für den touristischen Bereich des Space Parks, zu dem auch ein Großkino, ein 3D-Aktion-Theater und ein Hotel gehören, wird mit 2,3 Millionen Besuchern pro Jahr gerechnet. Für das riesige Einkaufs-Zentrum 10,2 Millionen (der Weserpark hat 16 Millionen). Wie Projektplaner Manfred Wilke erläuterte, soll das neue Einkaufszentrum „die im Nordwesten abfließende Kaufkraft wieder an Bremen binden“. Die Obergrenze von 44.000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche ist in dem Vertragstext nicht mehr festgeschrieben; für Erweiterungen hat die Degi auf einem Vorkaufsrecht an dem sogenannten „Bananengrundstück“ zwischen AG Weser-Gelände und Gröpelingen und an dem Getreidespeicher bestanden.

Auf Nachfragen nach der Vorgeschichte des Space Park-Projektes, das er ohne das Einkaufzentrum realisieren wollte, reagierte Köllmann auffallend verärgert. In seiner kurzen Ansprache meinte er, er habe sechs Semester „Bremen“ studiert in den letzten Jahren. Hattig nahm das nicht als verbitterte Ironie, sondern als harmlosen Scherz und konterte, die Prüfer seien sehr zufrieden mit der Diplomarbeit. Auch Nachfragen nach dem Ocean Park verdarben Köllmann die Laune. Bremerhaven sei ein um ein Vielfaches schwierigerer Investitionsstandort als Bremen, die Volksbefragung nicht ermutigend. Zwar akzeptiere er, daß die Stadt ein „Mitbestimmungsrecht“ habe, aber Termine setzen könne eine Stadtverordnetenversammlung nicht. „Wir müssen Finanziers überzeugen“, allein das bestimme den Zeitplan. Und wenn kritische Berichte in der Zeitung stünden, dann würden Finanziers skeptisch. K.W.

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