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Heiteres Kampftanzen

■ Dritter Hamburger Trendsporttag: 30 neue Leibesübungen vor dem Rathaus

Vielen traditionellen Sportarten laufen in Hamburg die Aktiven davon, während neue Disziplinen immer mehr Anhänger finden. Inline-Skating, Streetball, Beachvolleyball und zahllose Varianten der Aerobic liegen vor allem bei GroßstädterInnen seit Jahren im Trend. Der Hamburger Sportbund (HSB) reagiert auf diese Entwicklung und präsentierte bei seinem dritten „Trendsporttag“ gestern auf dem Rathausmarkt mehr als 30 neumodische Leibesübungen.

Zu den spektakulären Neuheiten zählen „Kangoo-Robics“, die nun auch trendbewußte Menschen in die Lage versetzen, dank spezieller Fußkleidung wie Känguruhs zu hüpfen. Im Angebot sind auch der aus Brasilien stammende Kampftanz „Capoeira“ und die speziell für Senioren geeignete Weiterentwicklung des Wanderns zum „Stickwalking“, bei der man mit zwei Gehstöcken die Schulterbereiche beansprucht und zugleich Rückenschmerzen lindern kann.

Mit dem Trendsporttag will der HSB unter Beweis stellen, daß er das weite Feld der Modesportarten nicht kommerziellen Anbietern überläßt. „In einer Großstadt wie Hamburg sind Sport und Freizeit ein hart umkämpfter Markt“, sagt HSB-Sprecher Jan Schütte. Mit der TSG Bergedorf verfügt der mit knapp 10.000 Mitgliedern viertgrößte Sportverein der Hansestadt seit einem Jahr über ein eigenes Trendsport-Center. Eine ehemalige Kaserne in Wentorf wurde mit Anlagen für Freistilklettern, Inline-Skating und Beachvolleyball ausgerüstet.

Ob der 3. Hamburger Trendsporttag dem organisierten Sport neue Impulse gibt, ist auch innerhalb des HSB umstritten. „Bei den Vereinen wird wenig ankommen“, befürchtet Jürgen Hering, Geschäftsführer des größten Hamburger Clubs „Sportspaß“. Denn die Aufführung einiger publikumswirksamer Neuheiten wie Kangoo-Robics kann dem HSB zwar ein frisches Image geben, spiegelt aber nicht wider, welchen sportlichen Aktivitäten die HamburgerInnen in ihrer Freizeit nachgehen. lno

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