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Kein Zutritt ohne Ticket

■ BVG will Schwarzfahrer per Drehkreuz ab Herbst an U-Bahn-Eingängen stoppen

Kundenfreundlicher will die BVG werden und zwar durch eine konsequente Eindämmung der Schwarzfahrerquote. Würden diese „wenigen Schwarzfahrer zahlen“, so Detlev Kruse, Informations- und Kommunikationstechniker bei der BVG, „so könnten wir unseren zahlenden Gäste einen weitaus ausgedehnteren Kundenservice bieten.“

„Ticketing“ heißt nun die vielversprechende Methode. Londonlike sollen künftig Zugangs- und Ausgangssperren – Drehkreuze, Klappen, Schiebetüren – das Schwarzfahren unmöglich machen. Passiert werden diese durch kreditkartenähnliche Fahrscheine. „Man liest die Chipkarte beim Betreten und Verlassen des Bahnsteiges einfach ein“, erklärt Kruse, „und der Betrag wird automatisch abgebucht.“ Weiterhin, so vorerst die Phantasie Kruses, soll es auch möglich sein, mit der Chipkarte Oper, Theater oder KaDeWe zu bezahlen und dadurch die „bitternötigen Neukunden“ zu gewinnen.

Diese sieht Michael Cramer, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, vorerst nicht in Scharen herbeilaufen. Er bezeichnet das sogenannte geschlossene System als „fahrgastfeindlich“ und verweist dabei neben rein technischen Problemen, wie das schwierige Passieren mit Koffer und Kinderwagen, auch auf die zusätzlichen Kosten.

Kruse ist zuversichtlich: „Das ganze Ding wird sich schon rechnen.“ Ab Oktober werden die ersten Scansysteme, vorerst ohne Sperrvorrichtung, auf den Bahnhöfen der Linien U 2 und U 4 installiert. 25.000 Freiwillige erhalten eine Chipkarte und sollen die Realisierbarkeit prüfen. Bezahlen müssen sie dafür nichts, selbst bei Benutzung der S-Bahn reicht das Zeigen der Karte. Unweigerlich wird dadurch die Umsonstfahrerquote ab Oktober um weitere 25.000 steigen. Katrin Cholotta

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