piwik no script img

Alt werden

„Altsein“ – dazu gibt es auch positive Assoziationen. In mediterranen Kulturen verbreitet: die besondere Wertschätzung Älterer, ihr Zugewinn an Respektwürdigkeit. Ältere Migranten, noch stärker als deutsche Senioren sind solchen Vorstellungen verhaftet und bauen im Alter auf das Unterstützungssystem der Familie. Da verwundert es nicht, daß sie sich nur sehr vage für Altenpflegeangebote interessieren, solange sie selbst nicht in die Nähe von Pflegebedürftigkeit geraten. Doch die Rechnung scheint immer weniger aufzugehen. Eine Untersuchung zeigte 1995: Ältere Migranten verfügen oft über umfangreiche Geselligkeitskontakte, allerdings gilt dies weniger für Frauen als für Männer, weniger für Verheiratete als für Alleinstehende. Doch für die emotionale und praktische Unterstützung stehen meist nur wenige, überwiegend familiäre Bezugspersonen zur Verfügung. Und, so die Studie: Die Überlastung dieser Unterstützungssysteme zeichne sich ab.

Hier tut ebenso breitgefächerte wie sensibel gestaltete Information not, die auch kulturelle Unterschiede berücksichtigt. Und hier muß man sich auch bei der Altenpflege auf kulturelle Verschiedenheiten einlassen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen