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■ Einheit laut Dyba gesichert

Die Anzeichen für einen Ausstieg der katholischen Kirche aus der Schwangerschaftskonfliktberatung mehren sich. Nach dem Ende der Klausur der Bischöfe zeigte sich der Fuldaer Erzbischof Dyba „zufrieden“ mit den Ergebnissen: „In einer Frage, die mir sehr am Herzen liegt, sind wir ein ganzes Stück weiter gekommen.“ Die Einheit der Bischöfe sei gesichert. „Das war ja kein Anlaß zur Zerreißprobe“, behauptete er. Da der Fuldaer Bischof ein strikter Gegner des Verbleibs in der gesetzlichen Konfliktberatung ist und in seiner Diözese keine Beratungsnachweise ausstellen läßt, könnte dies ein Hinweis auf einen Ausstieg der Katholiken aus der gesetzlichen Beratung sein. Auch der ebenfalls als konservativ geltende Eichstätter Bischof Walter Mixa äußerte sich positiv.

Während der Tagung hatten PolitikerInnen, katholische Laien und GynäkologInnen an die Würdenträger appelliert, im staatlichen Beratungssystem zu bleiben.

Die Grünen-Vorstandssprecherin Gunda Röstel rief die Oberhirten zum „Ungehorsam gegenüber dem Papst“ auf. Der Papst spreche in der Frage der Konfliktberatung „rein hierarchisch als Kirchenvorgesetzter“, sagte Röstel. Mit einem Ausstieg „versündige“ sich die Kirche an den hilfesuchenden Frauen und gefährde ihre Stellung in der Gesellschaft. Wer ratsuchende Menschen in Not alleine lasse, mindere seinen Anspruch, in anderen Situationen gehört zu werden.

Das Ergebnis der Würzburger Beratungen wird der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Karl Lehmann, heute bekanntgeben. oes

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