: Keine Angst, Eberhard!
Die Entscheidung des Bundestages über den Bau des Holocaust-Mahnmals hat gestern der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) kritisiert. Er sehe noch „Konkretisierungsbedarf“ bei der Gestaltung des Mahnmals, sagte Diepgen. Zugleich betonte er, das Votum des Parlaments sei nur „Ausgangspunkt“ für die weitere Konkretisierung. Darüber werde der Senat noch mit dem Bund sprechen. Er fügte hinzu, Berlin sei „auf der Grundlage dieser Entscheidung jetzt besonders gefordert“. Der CDU-Politiker unterstrich, er hätte sich eine „andere Entscheidung“ gewünscht und für den Entwurf des ostdeutschen Theologen Richard Schröder (SPD) gestimmt. In seiner Rede vor dem Bundestag hatte sich Diepgen vehement für den Vorschlag des Theologen Richard Schröder zur Gestaltung des Mahnmals eingesetzt. Danach sollte das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas aus einer Inschrift „Du sollst nicht morden“ bestehen. Diepgen unterstrich, Schröders Vorschlag überzeuge durch Bescheidenheit, Würde und Prägnanz. Anstelle der Eisenmanschen „Betonlandschaft“ setze Schröder das Wort. Diepgen warnte, Masse und Größe des US-amerikanischen Entwurfs könnten „zur Blockade der Empfindung führen“.
Foto (M): Ouwerkerk, Boness
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