piwik no script img

Außenminister ernennen Hombach nicht

■ Keine Mehrheit: Österreich und Griechenland äußern Vorbehalte

Rio de Janeiro/Bonn/Wien (dpa/AP) – Die Benennung von Kanzerlamtsminister Bodo Hombach als EU-Koordinator für Osteuropa hat gestern bei einem Sondertreffen der EU-Außenminister in Rio de Janeiro keine Mehrheit gefunden. Bundesaußenminister Joschka Fischer sagte nach dem Treffen, die Frage müsse nun auf der Ebene der Regierungschefs entschieden werden. EU-Kreisen zufolge wird dort eine Bestätigung Hombachs erwartet. Österreich und Griechenland hätten Vorbehalte gegen die Benennung Hombachs, nicht aber gegen seine Person geltend gemacht, hieß es. Deshalb sei der Außenministerrat nicht beschlußfähig gewesen.

Zuvor war in Österreich von einer „überfallartigen“ deutschen Kandidatur die Rede, die die kleinen EU-Länder irritiere, gesprochen worden. „Es darf nicht der Eindruck entstehen, daß die Kleinen vor vollendete Tatsachen gestellt werden“, sagte Österreichs Außenminister Wolfgang Schüssel. Die Wiener Regierung will weiter am früheren österreichischen Minister Erhard Busek festhalten, der „das beste Profil“ habe, wie Zeitungen Bundeskanzler Viktor Klima zitierten.

Hombach trat unterdessen Behauptungen entgegen, sein Weggang sei eine Degradierung durch Bundeskanzler Schröder. Er betonte, er habe sich um das neugeschaffene Amt aus freien Stücken beworben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen