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■ Barak packt seine Koffer
Jerusalem (rtr/taz) – Ehud Barak macht Ernst: Schon morgen will sich sich Israels neuer Regierungschef in Alexandria mit Ägyptens Präsident Husni Mubarak treffen, am Sonntag mit Palästinenser-Präsident Jassir Arafat. In den darauffolgenden Tagen will er US-Präsident Bill Clinton und dem jordanischen König Abdallah einen Antrittsbesuch abstatten.
In die neue israelische Regierung setzen viele Menschen im Nahen Osten die Hoffnung auf eine Wiederbelebung des Friedensprozesses. Barak hatte bei seiner Vereidigung am Dienstag angekündigt, er wolle sich für Frieden mit den Palästinensern, mit Syrien und mit dem Libanon einsetzen.
Bezogen auf Baraks Reisepläne erklärte der Generalsekretär der Palästinenser-Regierung, Ahmed Abdel Rahman, man erhoffe sich davon mehr als einen Fototermin. Der neue israelische Kabinettsminister Chaim Ramon kündigte unterdessen an, Barak wolle mit Arafat einige Änderungen im Nahost-Vertrag von Wye erreichen. Die israelische Regierung stehe aber zu dem Abkommen und wolle es umsetzen, sagte Ramon gestern in Jerusalem. Um welche Änderungswünsche es sich handelt, sagte er nicht.
Das im Oktober des vergangenen Jahres in den USA unterzeichnete Abkommen sieht unter anderem einen weiteren Abzug Israels aus dem Westjordanland vor. Baraks Amtsvorgänger Benjamin Netanjahu hatte die Umsetzung des Abkommens im Dezember ausgesetzt und von den Palästinensern weitere Sicherheitsgarantien für Israel gefordert.
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