Kommentar: Verjüngung überflüssig
■ Der Fall der Freien Demokraten: Ein Schulbeispiel für die Grünen
Ein Pressesprecher einer Partei, die gerade einmal bei drei Prozent herumdümpelt und seit sechs Jahren keine Bürgerschaft mehr von innen gesehen hat, tritt zurück. Kümmert das irgendwen? Es gibt zumindest einen Anlass, mal einen Blick auf die Partei zu werfen, die noch vor einem Jahrzehnt die Stadtpolitik mitbestimmt hat. Und da offenbart sich ein armseliger Zustand der Liberalen in Hamburg.
Es gab mal eine FDP-Tradition in Hamburg mit soliden Wahlergebnissen über fünf Prozent und mit Leuten wie Ingo von Münch oder Robert Vogel, die man zumindest vom Namen und vom Gesicht her kannte. Aber wem sagt der Name des jetzigen Landesvorsitzenden Kurt Hansen noch irgend etwas? Ein 63jähriger Pensionär, der die FDP verjüngen will. Na, denn mal zu.
Die FDP kann man vergessen. Sie wird in Hamburg nur noch dann eine Rolle spielen, wenn Rot-Grün so schlechte Politik macht, dass die WählerInnen aus lauter Verzweiflung auf dem Wahlzettel herumirren und bei den Liberalen hängenbleiben. Das allein sollte für GAL und SPD ein echter Anreiz sein sich anzustrengen.
Der Fall Freie Demokratische Partei: für die GAL höchstens als Studienobjekt aufschlussreich. Als Schulbeispiel dafür, wie tief man absacken kann, wenn das politische Programm einer Partei vor allem in der Teilnahme an der vermeintlichen politischen Macht besteht. Wenn die weg ist, kann man ganz schnell ganz furchtbar überflüssig werden. Es sollte nicht sein, dass man in zehn Jahren einmal so über die Grünen schreiben muss. Peter Ahrens
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