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Mahnmal

Diese Dokumentation der Debatte um das Holocaust-Mahnmal ist schwergewichtig: Die Briefwaage streikt bei 3 Kilo, die Personenwaage ergibt 4,1. Zwar existieren schon zwei Sammelbände, die die Debatte in Auschnitten abbilden. Die Neuerscheinung jedoch wagt einen Panoramablick.

Der Band erschüttert das Urteil, die Mahnmal-Debatte sei überflüssig gewesen. Nicht umsonst verweisen die Herausgeber auf den „enormen Reichtum an Argumentationsebenen und ein die üblichen Fachkreise sprengendes intellektuelles Engagement“ in dieser Diskussion.

So mag es sein, dass in zwanzig Jahren in den Feuilletons das zeitlose Lamento, wie öde die derzeitigen Debatten gerade verlaufen, mit dem Hinweis auf die großartige, zehnjährige Debatte über das Holocaust-Mahnmal versehen wird – einem nostalgischem Blick auf ein Damals, als (erinnerungs-) politische und künstlerische Argumente (noch) verdichtet wurden. SR

„Der Denkmalstreit – das Denkmal. Die Debatte um das Denkmal für die ermordeten Juden Europas“. Herausgegeben von Ute Heimrod, Günter Schlusche und Horst Seferens, Berlin 1999, Philo-Verlag, 1.298 Seiten, 148 DM

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