■ Hacker im Raumschiff gelandet

Für das erste Wochenende im August hatte der Chaos Computer Club Hacker aus aller Welt auf eine Wiese in der Nähe von Berlin eingeladen. 1.400 kamen, Matthias Meldau aus Wilmersdorf, 13 Jahre alt, hat ihnen mit seiner Website unter www.weather.notrix.net die tägliche Wettervorhersage geliefert. Hier sein Bericht:

Roter Nebel, Zischen und mittendrin eine Rakete. So sah es am Donnerstag dem 6. August auf dem Paulshof in Altlandsberg aus. Ziel des Open-Air-Events war es, ein Beiboot mit Werkzeugen so auszustatten, dass es sein Mutter-Raumschiff reparieren kann. Es wurde Hardware, Internet, Strom, Platz, Toiletten, Duschen und alles andere, was mehr oder weniger wichtig ist, organisiert.

Danach konnte man tun und lassen, was man wollte. Es gab eine reichliche Auswahl an Workshops, ein 300 Mann Zelt und eine 34-MBit Internetanbindung. In zwei mittelgroßen Zelten gab es Vorträge und Diskussionen. Das Camp gliederte sich in verschiedene Bereiche (Villages): Reengeneering, Art&Beauty, Cryptographie und Lockpicking. Als besonders lohnend erwies sich Art&Beauty, weil sich jeder am Computer sein eigenes Raumschiff erstellen konnte.

Um sich nicht allein zu fühlen, konnte man ins Hackcenter ziehen, gemeinsam Dinge ausprobieren oder einfach den Nachbarn nach Hilfe fragen. Damit die Besucher nicht zu jedem Workshop rennen mussten, gab es ein Radio. Das Studio war ein bisschen improviseriert, der Mix um so besser: Berichte über Vorträge, Interviews und Livereportagen wurden über FM und als MP3-Stream übertragen. Das Netz war mit Ausfällen gespickt: Mal funktionierte ein Uplink-Kabel nicht, dann gab es keinen FTP-Server, hin und wieder lief die Standleitung nicht. Aber die Geschwindigkeit – auch ins Internet war sehr gut. 380 MB konnte man sich in drei Stunden herunterladen. Matthias Meldau

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