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■ diepgen.de

 Eberhard Diepgen, der hiesige Berliner Bürgermeister, ist cool. Früher nannte man ihn gerne „das Diepgen“ und wollte ihn damit als geschlechtslosen Aktendeckel denunzieren. Als wenn Politiker ein Geschlecht bräuchten. Wohin das führt, hat man ja an Clinton gesehen! Heute ist Diepgen jedenfalls angesagt. Deshalb hat „Ebi“ auch eine Internetseite. Dort kann man erfahren, was er gern tut, zum Beispiel im „Grunewald, 6:30 Uhr morgens: Durch den Morgennebel entlang des Schlachtensees dreht Eberhard Diepgen locker seine Runden. Er macht sich fit für einen langen Tag im Berliner Rathaus.“ Beim Laufen trägt Ebi einen Turnschuh, der auch Ebi heißt.

 Vor allem junge Menschen finden Ebi gut. Die jungen Diepgen-interessierten „Nerds“ diskutieren miteinander per E-Mail im demokratischen Forum von diepgen.de. Damit alles im Rahmen bleibt, werden die einzelnen Beiträge vom „checkpoint-ebi-Wahlkampfteam“ moderiert, denn „das Ebi-Team faked nicht und zensiert nicht. Diese Seite ist eine saubere Seite. So wie Eberhard Diepgen. Ich wähle ihn. Machen Sie mit!“, schreibt „der Lumibär“.

 Diepgen-Fans sind open minded. Gern diskutieren sie beispielsweise über die Love Parade. Während Robin das nicht so gut fand, sprach sich Sven S. Hardener („ich bin ein freundlicher Knuddelbär“) dafür aus: „Natürlich werfen wir ein paar Dosen weg – aber das macht doch SPASS!! WIR sind auch tolerant: wir haben zum Beispiel nichts gegen Ausländer. JEDER kann und soll mittanzen. Wenn Deutscher und Neger gemeinsam am Baum stehen und Pipi machen: dann sind die gleich. Wenn eine süße Raverin nacheinander von einem baumlangen Afrikaner und einem fetten Bayern ,rangenommen‘ wird, dann ist auch das demokratische Gleichheit. Hier zählt nur die Lebensfreude.“ Aha.   Detlef Kuhlbrodt

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