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„Hotline“ zu Willi am Schulbeginn

■ Bildungsbehörde will von Eltern direkt erfahren, wo es klemmt

Am Montag beginnt das neue Schuljahr und der neue Bildungssenator Willi Lemke will gleich allen deutlich machen, dass ein neuer Wind weht in der Behörde: Vier Tage lang wird es eine „Hotline“ geben, unter Tel.: 361-47 86, der Fax-Nummer Tel.: 361-67 71 und unter der e-Mail-Adresse „ruberg§bildung.bremen.de“, können alle Eltern ihre „Anregungen, Beobachtungen und Sorgen“ mitteilen. „Ich freue mich auch über Lob“, sagte Lemke, aber es geht natürlich bei der Hotline um Kritik. Jede Beschwerde soll beantwortet werden.

Die Aktion soll die Behörde mit den konkreten kleinen Sorgen und Beschwerden konfrontieren. „Die Bildungsbehörde und die Schulen sind auf dem Wege, flexibler und effizienter zu werden“, erklärte Lemke auf einer Pressekonferenz. Und er brachte ein Beispiel. Bei seinem Rundgang in der eigenen Behörde habe er erfahren, dass da 32 Anträge von Schulen auf Ersatz kaputter Schulmöbel schmoren. Es sei im Etat 1999 dafür kein Geld mehr da, habe der zuständige Referent gesagt. Er, Lemke, habe angeregt, noch einmal zu überprüfen, ob die erforderlichen 130.000 Mark nicht irgendwie anders dargestellt werden könnten. Und siehe da: Zwei Tage später sei das Problem durch Umschichtungen im Etat gelöst gewesen. Für Lemke ein Beispiel: Die „einfache Frage eines Außenstehenden“, der dazu „keine Ahnung von Schulpolitik“ habe, kann dazu führen, dass ein Mitarbeiter „über den Tellerrand des eigenen Dienstzimmers hinausdenkt“ und flexibel handelt.

Diese Flexibilität will Lemke auch im Personaleinsatz an den Schulen erreichen. Für einen Kurs „Einführung in EDV“ etwa brauche man nicht hochbezahlter Lehrer mit Staatsexamen sein. „Das wird ein Kampf mit den Gewerkschaften.“ Und den Bus fürs Schwimmbad könnte auch die Sekretärin bestellen.

In diesem Schuljahr gibt es 400 Schüler mehr als im vergangenen Schuljahr, aber 72 Lehrerstellen weniger. Aber trotzdem sei es gelungen, „die Schulen für einen möglichst reibungslosen Start ins neue Schuljahr gut vorzubereiten“, lobte sich Lemke. Die Schüler-Lehrer-Relation sei damit von 16,3 auf 16,7 angestiegen, der angepeilte Bundesdurchschnitt liege bei 17,6. Gestrichen wurde nicht an der „reinen Unterrichtsversorgung“, versicherte Lemke, sondern „behutsam und liebevoll“ bei zusätzlichen Stunden-Kontingenten etwa für Fortbildung. K.W.

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