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Telegener Protest

■ Karo-Mieter wollen Abgeordnete bewegen, gegen Abrissanträge zu stimmen

Begleitet von einem Fernsehteam wollen die MieterInnen der vom Abriss bedrohten Häuser in Stern- und Schanzenstraße heute Abend im Stadtplanungsausschuss des Bezirks Mitte erscheinen. „Wir werden den Saal nicht verlassen“, kündigte Albert Ritthaler von der Galerie 7/8 Barmherzigkeit für den Fall an, dass die BezirkspolitikerInnen die Öffentlichkeit ausschließen wollten. Die MieterInnen hoffen, den Ausschuss zu einer Ablehnung der Abriss-Anträge bewegen zu können. „Wenn wir das schaffen, ist jedes Haus dieser Baualtersklasse gerettet“, so Ritthaler optimistisch.

Bei einer Versammlung am Montagabend hatten die MieterInnen ihr weiteres Vorgehen besprochen und einen „Verein zur Verhinderung weiterer Mietervertreibung durch Investoren und Sanierungsträger“ gegründet. Wie Ritthaler mitteilte, können auf das Vereinskonto mit dem Namen der Mieterin Thea Jesse Spenden eingezahlt werden, mit denen Anwalts- und Bürokosten, sowie die nötigsten Reparaturen an den Häusern bezahlt werden sollen. Das Konto bei der Hamburger Volksbank hat die Nummer 12 12 38 38, Bankleitzahl 201 900 03.

Auf Bitten der MieterInnen erläuterte Gisela Zeisberg vom alternativen Baubetreuer Lawaetz-Stiftung, wie die Häuser im Rahmen der Alternativen Baubetreuung (ABB) möglicherweise erhalten werden könnten. Hierfür müsste die Stadtentwicklungsbehörde Geld bereitstellen und die HausbewohnerInnen müssten einen Teil der nötigen Arbeiten selbst ausführen. Der taz gegenüber befürwortete Zeisberg grundsätzlich die Erhaltung der Häuser: Ihr Abriss würde gewachsene Strukturen zerstören, die die Stadt andernorts mühsam aufzubauen versuche. knö

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