Sauter sucht die Konfrontation

■ Justizminister will gegen Entlassung kämpfen

Berlin (taz) – Der umstrittene bayerische Justizminister Alfred Sauter (CSU) hat angekündigt, sich bei der Landtagssitzung am kommenden Montag seiner Entlassung durch das Parlament zu widersetzen. Er werde weiterhin seinen Standpunkt vertreten, sagte Sauter im taz-Interview, „wenn nötig auch am kommenden Montag“. Stoiber will Sauters Entlassung beantragen, weil er ihn für Millionenverluste bei der Baugesellschaft LWS verantwortlich macht. Sauter sieht darin ein Manöver zur politischen Schadensbegrenzung: „Mir kommt es so vor, dass jetzt ganz schnell Ballast abgeworfen werden soll.“ Er ließ offen, ob er Stoiber in der LWS-Affäre belasten wird: „Der Untersuchungsausschuss wird alle Fakten zutage fördern.“

„Ich bin zu keinem Zeitpunkt durchgedreht“, versichert der Karrierepolitiker. Parteifreunde hatten zumindest am politischen Verstand des 49-Jährigen gezweifelt, der gegen den ausdrücklichen Willen des Ministerpräsidenten auf der Kabinettssitzung in München erschienen war.

Sauters Rausschmiss trifft auch seinen Bezirksverband Schwaben: Stoiber bestätigte gestern, dass der Abgeordnete Manfred Weiß Justizminister werden soll – ein Mittelfranke. Patrik Schwarz

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