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Frauen haben mächtig aufgeholt

■ Die Frauenvertreterinnen loben die gute Integration der Frauen in der Polizei

Frauen sind in der Polizei gleichberechtigt. Da sieht jedenfalls die stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Kerstin Philipp, so: „Die Frauen haben mächtig aufgeholt. Wir sind mit den Männern fast im Gleichklang“, sagt Philipp.

Die Zahlen sprechen eine andere Sprache: In der 28.000 Mitarbeiter zählenden Behörde sind die Frauen immer noch eine Minderheit. Bei der Kripo sind gerade mal 22 Prozent Frauen, bei der Schutzpolizei sind es 13 Prozent. Schutzpolizistinnen gibt es erst seit 1978, Krimalpolizistinnen bereits seit 1972.

Die Frauen sind mittlerweile in fast allen Bereichen der Polizei vertreten, auch in Domänen, die lange Zeit den Männern vorbehalten waren – mittlerweile gibt es auch Frauen in der Reiter- und Hundestaffel, bei der Wasserpolizei und beim Mobilen Einsatzkommando MEK.

Einzige Ausnahme ist das Sondereinsatzkommando (SEK) – hier werden nach wie vor keine Frauen geduldet.

Allerdings haben die Frauen ein Problem: Je höher es die Karriereleiter hinaufgeht, desto dünner wird die Luft für die Frauen: Von immerhin 47 PoIizeiabschnitten wird kein einziger von einer Frau geführt. Grund: „Die Männer fallen auf, die Frauen warten eher ab“, sagt die Gesamtfrauenvertreterin der Polizei, Christiane Hoffmann.

Erika Seiffert ist dennoch optimistisch. „Die Frauen sind im Begriff, in die hohen Förderungspositionen vorzustoßen“, sagt die Frauenvertreterin der für Kreuzberg und Neukölln zuständigen Polizeidirektion 5, Erika Seiffert.

Hoffmann und Seiffert sind der Meinung, dass Frauen in der Polizei voll integriert sind. Über Mobbing und sexuelle Belästigung aber dürfen die beiden Frauenvertreterinnen nicht mit der taz reden. „Spezifische Frauenprobleme“ ergäben sich nur durch die Schwierigkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren, argumentieren Hoffmann und Seiffert.

Das sieht Kerstin Philipp so, die zu DDR-Zeiten Volkspolizistin war. Dass Mobbing kein Problem sei, habe sich auch bei einem Gespräch gezeigt, das am 1. September bei Frauensenatorin Gabriele Schöttler stattfand. Schöttler hatte 16 Frauen aus der Polizei und dem Landeseinwohneramt eingelanden. Thema: „Probleme und Sorgen der weiblichen Beschäftigten in der Polizei“. „Das Wort Mobbing fiel kein einziges Mal“, so Philipp. Die Frauen hätten vielmehr darüber geklagt, dass sich ihre Arbeitszeiten zunehmend in den Abend verlagerten, da die Behörden länger geöffnet blieben und sie große Probleme hätten, ihre Kinder während dieser Zeit unterzubringen.

„Die Zeiten, in denen man von der Polizei als Männerbehörde gesprochen hat, haben sich stark verändert“, sagt Christiane Hoffmann. Die typisch männlichen Strukturen seien durch die Frauen aufgeweicht worden. Die soziale Kompetenz und gute Kooperationsfähigkeit der Frauen möchten laut Hoffmann die meisten Männer in der Polizei nicht mehr missen.

Nur eines empfindet sie noch als störend: „die recht deftigen Umgangsformen einiger Männer“.

plu

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