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Aus eins mach zwei: Teilung bei Mannesmann

■ Kommunikation und Anlagenbau/Autotechnik werden eigene Unternehmen

Berlin (taz/rtr) – Der Mannesmann-Konzern wil sich zum Jahresende 2000 in zwei eigenständige Aktiengesellschaften aufspalten: Eine davon soll sich dem Bereich Telekommunikation widmen, die andere den Bereichen Anlagenbau und Automobiltechnik. Für jeden der beiden Teile werde es einen eigenen Vorstand geben, teilte der Konzern gestern mit. Der Deutsche Aktienindex (Dax) der 30 führenden Börsentitel soll beide Mannesmann-Bereiche ab 2001 getrennt aufführen. Bis zum Jahr 2004 sollen die neuen Firmen mehrheitlich an den europäischen Kapitalmärkten gehandelt werden.

Die Aktien der Mannesmann AG waren am Mittwochvormittag vom Handel ausgesetzt worden. Als die Nachricht von den Plänen des Konzerns bekannt wurde, stiegen die Kurse der wieder freigegebenen Aktien sprunghaft um mehr als sieben Prozent an.

Kenner der Branche vermuten, dass mit der Trennung der beiden Bereiche mehr Transparenz für die Anleger geschaffen werden soll. Quersubventionierungen zwischen Anlagebau und Automobiltechnik einerseits und Telekommunikation andererseits seien so nicht mehr möglich. Wenn sich eine Branche in Zukunft schlechter entwickle als die andere, werde sich das in den Kursverlusten am Aktienmarkt entsprechend wiederspiegeln. Rund 140.000 Anleger halten derzeit Aktien der Mannesmann AG

„Die beiden Bereiche haben sich unterschiedlich entwickelt. Bei der Telekommunikation hatten wir im letzten Jahr mit mehr als 30 Prozent eine höhere Umsatzsteigerung“, sagt der Pressesprecher der Mannesmann AG, Manfred Söhnlein. Auch die Unternehmensstrategien seien zu verschieden, um sie unter einen Hut zu bringen: Während der Konzern im Telekommunikationsbereich vor allem auf dem europäischen Markt expandiere, konzentriere man sich beim Anlagenbau und bei der Autozulieferung mehr auf Lateinamerika und Asien. Dort setzte man verstärkt auf Joint Venture, so Söhnlein.

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